Wenn Fessler*innen vom "Brechen" neuer Seile sprechen, dann meinen sie damit einen mechanischen Vorgang des Abbriebs, der das Seil weicher und geschmeidiger machen soll, sowie die Menge an Fusseln verringern soll. Dazu wird das Seil über eine Türklinke oder einen Hängepunkt einzelsträngig gelegt, dann 2-4x (je nach Seil und Distanz) um sich selbst gewickelt und "gebrochen" - also man hat in jeder Hand ein Seilende und zieht sie abwechselnd hin und her. Bei diesem zuweilen recht anstrengenden Vorgang fallen unzählige kleine Seilfusseln zu Boden. Wichtig ist hierbei die richtige Kraft - zu starkes ziehen kann dem Seil schädigen, zu schwaches hat zu wenig Effekt.
Das Brechen des Seils ist im Grunde eine künstliche/verschnellte Alterung. Das Seil wird weicher, da es sog. Mikrofrakturen in den Fasern bekommt (also winzige Risse), was normalerweise durch das Fesseln von alleine geschieht.