Wie ich zum Bondage kam

    Jeder Mensch, der fesselt, ist seinen ganz eigenen Weg zum Seil gegangen. Und meiner war alles andere als geplant - eher zufällig. Ich bin nicht morgens aufgestanden und hab gedacht: “Ich werde jetzt Bondagetrainerin”, sondern es war ein langer Prozess, der mich zu den verschiedensten Orten und Menschen führte. 

    In diesem Abschnitt möchte ich mit dir teilen, wie ich zum Bondage gekommen bin und welche Stationen ich dabei nehmen durfte.

     

    Die Anfänge: Als Bondagemodell

    Im Alter von 20 Jahren wurde ich von einem Freund zum Bondageworkshop eingeladen und blieb da irgendwie hängen ;-). Als Bondagemodell habe ich dann bei Fesseltrieb Berlin angefangen und wurde u.a. zur Demonstration für Gruppenworkshops jede Woche gefesselt. Das aktive Fesseln hat mich damals noch überhaupt gar nicht interessiert - ich hab eigentlich nie zugehört und hatte viel mehr Spaß daran, in den Seilen zu fliegen. Der Fesselstil und die Techniken damals waren übrigens noch lange nicht so weit entwickelt wie heute und wir haben zum Teil echt halsbrecherische Fesselungen unternommen. Zum Glück haben wir viel daraus gelernt! Es war eine ganz wundervolle Zeit, die ich niemals missen möchte.

    [Bilder: Hartung 2010/11]

     

    Seitenwechsel 

    Irgendwie kam ich dann darauf, das Fesseln doch mal aktiv auszuprobieren. Zu meiner Überraschung wusste ich dann doch ziemlich genau, wie man einen guten Takate Kote fesselt oder eine Yoko Zuri macht - obwohl ich bei den unzähligen Stunden als Bondagemodell alles anderen getan habe, als zuzuhören. Ich entdeckte meine Freude am Fesseln und begonn als Co-Trainerin regelmäßig Gruppenworkshops für Anfänger*innen im Studio in Berlin Neukölln zu geben. Ich wusste vielleicht nicht in jedem Fall, was ich da so tat (das wusste damals eigentlich niemand aus der Fesselszene) und aus heutiger Sicht waren meine Fesselungen zum Teil katastrophal konstruiert - aber mit dabei war immer ganz viel Leidenschaft und das große Glück, meine Modelle immer sicher wieder zu Boden gebracht zu haben.

     [Modell: Anni, Bilder: Jörg Merlin Noack, 2012]

       

     

     

    Bondage Hometraining ab 2011

    Eine lachende Frau, die gefesselt wird und einen roten Brustharness aus seilen trägtIn meinen Gruppentrainings wurde ich dann immer öfter gefragt, ob ich nicht auch meine Schüler*innen bei sich zuhause unterrichten würde. Und das war die Geburtsstunde des Personal Trainings. Ich war damals die erste, die das so in Deutschland angeboten hatte - Frauen gab es damals auch nur ganz wenige in der Szene (das hat sich zum Glück geändert).

    Ich startete "Bondage Hometraining" und besuchte unzählige Fesselpaare innerhalb Berlins in deren eigenen vier Wänden. Ich stand auf Legobausteinen,  orientierte mich mit einem Stadtplan zum Falten (gab noch kein Google Maps auf dem Handy) und verlief mich in entlegenden Stadtteilen oder blieb im Anschluss noch ein wenig auf einen Sekt zum Pläuschchen.

    Hier ein Bild der "Trainingsgruppe Friedrichshain", die wöchentlich im Wohnzimmer eines Fesslers zusammen kam und von mir die neuesten Entwicklungen in der Fesselwelt vermittelt bekam.

     Modell: Paula. Bild: N.

     

     

     

    Berlin Ropes ab 2012

    Der Rücken mit einem bedruckten Shirt. Die Daumen der Frau zeigen auf das RückenmotivEin Logo des gefesselten Berliner Bären

    2012 gründete ich dann Berlin Ropes und beendete die Zeit, in der ich zu meinen Fesselpaaren nach Hause fuhr - zu groß wurde leider nach ein paar unschönen Erfahrungen mein Sicherheitsrisiko und zu lang dauerten die Anfahrtswege. Zudem kann ich einfach keine Straßenkarten lesen (noch immer war Google Maps auf dem Handy eine echt teure Angelegenheit). Stattdessen gab es die Trainings zunächst im Fesselraum in Neukölln bei YourRope und dann später in Berlin-Moabit, im eigenen Studio mit Hängepunkt und Seilauswahl. Seitdem konnte ich Hauptberuflich gut von meinen Trainings leben und baute mir einen festen Schüler*innenstamm auf, die regelmäßig zum Training kamen und mir zum Teil bis heute treu geblieben sind.

    Von einem meiner Schüler, der als Grafiker arbeitete, bekam ich dann den Bondagebären zur Gründung als Logo geschenkt. Er ist seither mein geliebtes Krafttier und Schutzpatron von Berlin Ropes und Bondagetrainer.

     [Bild von Unbekannt, 2013 auf der Venus-Messe Berlin]

     

     Performances

    Zusammen mit meinen Bondagemodellen machten wir so einige Performances, u.a. mehrmals bei der Venus-Messe Berlin,der BoundCon in München, vielen Privatpartys und Firmenveranstaltungen, Nachtclubs und Vorführungen. Heute mache ich nur noch sehr selten Performances, da ich meinen Schwerpunkt beim Fesseln nicht bei der Show setzen möchte(obgleich das ein traditionelles Element im Shibari ist). Vielleicht bin ich auch nicht "Rampensau" genug - es interessiert mich heute einfach weniger und ich ziehe mehr Freude für mich aus intensiven Momenten ohne Zuschauer und Zeitlimit.

    [Modelle: Paula, Mimi the Cat. Bilder: N., Cologne Photoart, N.]

    Bondagetrainer.de ab 2019

    Da ich meine Schüler*innen neben dem Personal Training bestmöglich unterstützen wollte, habe ich 2019 Bondagetrainer.de ins Leben gerufen. Das alles ist nur dank meiner großartigen Bondagemodelle und Fotographen möglich.

    Eine Frau fesselt die andere am OberkörperEine Frau drückt beim Fesseln einer anderen Frau den Ellenbogen ins Gesicht. Das Bild ist mit "So nicht" markiert   Zwei Frauen mit Filmklappe für Farbabgleich lächeln in die Kamera

    Ein Videodreh-Setup  Eine Frau fesselt die andere an der Taille während beide in einem Bett sitzenEine Auswahl von 6 verschiedenen Fesselungen

     

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