Transkript zum Video
Was du heute lernen wirst: du wirst heute nach dem Webinar einen Grundverständnis dafür haben, wie Fesselungen funktionieren, wie sie konstruiert werden und welche es überhaupt
gibt. Ich werde dir zeigen, wie du am besten beginnst und welche Fehler du besser vermeiden solltest. Du bekommst Insiderwissen, ich stelle dir also Shibari vor und erzähl dir, was Mythen sind und was du erwarten kannst. Und vor allem bist du eingeladen herauszufinden, ob Shibari auch dein Leben bereichern könnte. Ich stelle dir auch kurz die Inhalte vom Onlinekurs vor und ich freue mich, dir einfach mehr aus meiner Welt des Fesseln erzählen zu können.
- Du bist hier genau richtig, wenn du noch nie in dein Leben ein Seil in der Hand gehabt hast, dir aber durchaus vorstellen könntest und gewisse Neugier hast, dass das Fesseln richtig Spaß machen könnte.
- Du bist hier genau richtig, wenn du vielleicht zu den Menschen gehörst, die das ein oder andere bereits ausprobiert haben und ein paar Fesselungen schon zu Hause versucht haben und die auch manchmal schon ein paar Seile zu Hause rumliegen haben.
- Und du bist hier genau richtig, wenn du bereits zu den Menschen gehörst, die ein wenig Erfahrung sammeln konnten, die vielleicht schon bei dem ein oder anderen Workshop waren, die hier und da schon was ausprobiert haben und die gerne ihr Wissen, über Seilbondage, über Fesselungen, über Techniken und so weiter, ausbauen und vertiefen möchten.
Und ich fass noch mal zusammen:
- Du bist hier genau richtig, wenn du Anfänger oder Fortgeschritten bist oder irgendwo dazwischen, wenn du schon einmal bei einem Shibari oder Bondage Workshop warst oder dich noch nie getraut hast hinzugehen.
- Du bist hier genau richtig, wenn du einfach richtig Bock hast mit dem Seil loszulegen, wenn es dir schon so in den Fingern brennt oder wenn du dich einfach vorab erstmal informieren möchtest.
- Du bist genau richtig hier, wenn du ein Fesselpartner oder eine Fesselpartnerin hast, die oder der sich einfach wahnsinnig gerne von dir fesseln lassen möchte.
- Aber auch, wenn du noch kein Fesselpartner hast, gibt es ganz wunderbare Möglichkeiten, wie du einsteigen und Menschen kennenlernen kannst oder auch dich selbst fesseln kannst.
Ich möchte mich gerne einmal dir vorstellen: Ich bin Eru - einfach drei Buchstaben, kann man nicht falsch schreiben - und ich bin 1989 im Februar geboren und habe damit noch eine DDR Geburtsurkunde. Ich habe dann an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität studiert. Ich habe Geschichte, Philosophie und Altorientalistik studiert. Altorientalistik ist total faszinierend, das gehört eigentlich so ein bisschen mehr zur Archäologie. Also da wird viel ausgegraben und das fokussiert sich vor allem auf den Bereich des alten Orients, das ist super spannend, aber ist ein Orchideenfach- Also ein sehr selten unterrichtetes Fach, wo es nur eine kleine Hand voll Professoren gibt. Ich bin Sternzeichen Wassermann, Aszendent Löwe. Das gibt immer Menschen, die das interessiert und die damit was anfangen können. Ich bin ausgebildete NLP-Trainerin sowie auch Coach. Ich habe dann auch eine Ausbildung zur Traumatherapeutin gemacht und habe auch eine Heilerlaubnis. So und auf dem einen Bild, da sieht man mich mit Cookie oder auch Herrn Keks genannt. Das ist eine von zwei Katzen, die ich sehr, sehr liebe und die andere Katze- Die hat nicht so Lust auf Fotoshootings.
Ich möchte dir ein wenig was von meinem Weg erzählen: Ich habe tatsächlich schon im recht jungen Alter von 19 Jahren mit dem Fesseln angefangen.Und wie du vielleicht sehen kannst, bin ich diejenige, damals noch mit blonden Haaren, die gefesselt worden ist. Ich habe damals bei YouRope Berlin angefangen als Bondagemodel. Also an mir wurden die Fesselungen gezeigt, die dann die Gruppe nachgefesselt hat. Das fand mehrfach die Woche statt und ich habe das auch viele Jahre gemacht und fand das immer ganz, ganz toll, weil das immer so viel Spaß gemacht hat und ich viele Menschen getroffen habe, und ich auch das Gefühl gefesselt zu sein und gefesselt zu werden, einfach sehr genossen habe.
Und irgendwann war es dann so, dass mein lieber Lehrer krank geworden ist und ich die Anfänger-Workshops übernommen habe. Also ich habe die Einsteigergruppenworkshops unterrichtet. Und ziemlich schnell wurde ich dann gefragt, ob ich nicht auch zu den Menschen nach Hause gehen würde und ihnen dort das Fesseln zu Zeiten zeigen würde, die vielleicht ein bisschen besser in den Alltag passen. Also vielleicht etwas später am Abend oder an einem Wochenende. Und so habe ich dann mit Bondage Hometraining begonnen.
Auf den Bildern - das sind immer so schöne Erinnerungen - da seht ihr mich, wie ich da fessle und das sind meine ersten Bondagemodels, die ich fesseln durfte. Und das eine Bild, das mit der Dame mit dem roten Brustharness das entstand, bei der Trainingsgruppe Friedrichshain, das war tatsächlich eine ganze Gruppe von Menschen, die sich zum Bondagekurs ungefähr einmal die Woche getroffen hat. Und die habe ich dann unterrichtet. Damals war das Wissen über Bondage und wie der Körper funktioniert und was man beachten soll, noch nicht so weit entwickelt wie heute. Heute haben wir wirklich viel Wissen und gute Techniken, die auch funktionieren, aber damals war das einfach noch nicht der Fall. Und ich weiß, dass wir so neugierig waren und so Vieles gerne gewusst hätten und rausfinden wollten, aber es gab einfach keine Quellen.
Wir mussten uns alles mühselig selbst erarbeiten und immer wieder ausprobieren und testen und so weiter. Und ich weiß, dass ich mir damals eine Quelle gewünscht hätte, wo ich einfach auch mal Dinge nachschauen kann, auch mal nachlesen kann, warum man überhaupt das und das macht und nicht das. Und das ist das, was ich aus dieser Zeit mitgenommen habe.
Meine Entwicklung ging weiter aus Bondage Hometraining, wurde Berlin Ropes und ich habe mich auf das Personal Training von Menschen spezialisiert - Personal Training in der Fesselkunst wohlgemerkt und ihr seht mich hier auf diesen Bildern einmal bei der Venus-Messe.
Da habe ich ein paar Performance gemacht mit meinen Models. Dann in meinem Trainingsraum, da hat ein Schüler seine erste Hängung gemacht und da bin ich mit drauf und ein Modell und das Bild ganz links, da fessel ich bei einer anderen fetisch-Convention, das war die BoundCon in München damals gewesen.
Ich habe selber unzählige Seminare, Kurse und Trainings wahrgenommen. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie kann ich diese und jene Fesselung besser machen? Angenehmer für das Modell, sicherer, vielleicht aber auch, dass es sich besser fesseln und arbeiten lässt. Für mich war und ist es immer extrem wichtig, dass ich meinen Schülern und Schülern immer das Wissen vermittle, was das Beste und sicherste ist.
Ich habe immer wieder ein Problem erkannt und zwar, dass viele Menschen gar nicht wissen, wo sie anfangen sollen und ohne Unterstützung einfach auch aufgeschmissen sind, weil es super viele Möglichkeiten gibt, wie man das Seil jetzt fesseln kann oder nicht. Und viele Menschen wissen gar nicht, dass es Lösungen für ihre Probleme gibt. Die denken, diese Fesselung funktioniert so nicht, also können wir sie nicht machen. Und das ist eine große Trugschluss, denn es gibt die Lösung und die werden oft gegatekeept. Die findet man nicht bei YouTube, die findet man nirgendwo, man bekommt sie einfach nicht. Und das ist schade, weil ich denke, das sollte allen zugänglich sein. Auch habe ich in der Zeit gelernt, dass Menschen eine verlässliche Quelle fehlt. Es gibt zwar online eine Vielzahl an Tutorials und so weiter, aber wir wissen nicht, wo diese Techniken herkommen. Und oft sind die nicht sehr Vertrauenswürdig. Das sind auch oft falsche Techniken, die gezeigt werden.
Und gerade, wenn man die ersten Schritte geht, dann braucht man eine verlässliche Quelle, die weiß, worauf man achten muss und wo die Fallstricke liegen. Wenn man sich ein Thema neu erschließt, was so viele Möglichkeiten und Techniken hat wie Shibari, dann ist das einfach eine super Lösung, wenn man die Abläufe und Techniken immer wieder nachschauen und nachvollziehen kann. Das ist etwas, was wirklich eine großartige Unterstützung dabei ist. Shibari ist auch nicht kompliziert. Es ist ganz oft der Fall, dass die Techniken nicht richtig erklärt werden.
Und vor allem, dass nicht richtig erklärt wird, warum man etwas an welcher Stelle macht. Es gibt beim Fesseln - und das ist das Tolle - eigentlich zu jedem Schritt ein Grund, warum dieser Schritt gemacht wird oder eben nicht. Es ist super wichtig, wenn man Menschen etwas vermittelt, dass man auch erklärt, warum, so dass sie es nachvollziehen können.
So und heute kann ich sagen, dass ich seit über 15 Jahren hauptberuflich Paare und Einzelpersonen in der Kunst des Fesselns unterrichte. Ich habe mindestens ein Fesselpaar oder Schüler am Tag bei mir, den oder die ich unterrichte. Und ich kann sagen, auch nach so vielen Jahren, die ich diesen Job als Bondagetrainerin nun mache, ich liebe meinen Job und ich liebe meine Schüler. Es macht mir große Freude zu unterrichten und mein Wissen weiterzugeben. Und aus diesem Grund habe ich den Onlinekurs gebaut.
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Ich möchte dass all das, was ich mir so mühevoll über die Jahre erarbeitet habe, was ich von so tollen Lehrern und Lehrern lernen durfte, dir zugute kommt. Ich möchte, dass du nicht im Dunkeln stochern musst, sondern dass du eine verlässliche Quelle an der Hand hast, die dir sichere Fesselung zeigt, die auch wirklich funktionieren. Und die dafür konzipiert worden sind, dass du sie zu Hause vernünftig nachbauen kannst. Ich möchte, dass du all das an deiner Seite hast, was ich mir damals so gewünscht hätte. Kein Nonsens und kein Gatekeeping und ausschließlich praxistaugliche, geprüfte Fesselungen, die du wirklich von Minute eins an einsetzen kannst.
Ich habe netterweise die Erlaubnis bekommen, eine private Nachricht, die mir zugesendet worden ist, von einem Mitglied von Bondagetrainer vorlesen zu dürfen. Und zwar dass ich sage, dass der User Karl heißt und aus Bochum kommt. Mehr möchte er nicht von sich teilen. Dennoch danke, danke, danke, dass ich das vorlesen darf:
„Liebe Eru, wir wollten schon lange einmal Bondage ausprobieren, haben uns aber nie zu einem Workshop getraut. Ich kannte dich von deiner Website, aber Berlin ist uns einfach etwas zu weit weg. Zum Glück habe ich deinen Onlinekurs gefunden. Auch wenn ich sagen muss, dass ich zu Beginn etwas skeptisch war, ob das wirklich so über ein Bildschirm funktionieren kann, kann ich jetzt sagen, ja, kann es. Die Erklärungen sind wirklich superverständlich und wir konnten schnell die ersten Fesselung mit unseren Handseilen fesseln. Jetzt fesseln wir wieder regelmäßig zusammen und es macht uns großen Spaß. Meine Freundin lieb besonders das Halsband und die Hishi-Muster. Wir beide sind total begeistert und dankbar, dass wir durch dich den Einstieg ins Bondage gefunden haben. Vielen Dank für den großartigen Kurs.
Karl und Freundin“
👉Hier gibt es noch mehr Testimonials
Ich habe hier ein paar Dinge aufgeschrieben, die ich persönlich mit Bondage verbinde, mit dem Fesseln und gefesselt werden:
- Für mich steht an erster Stelle eigentlich die Kommunikation mit einer Person. Und das ist nicht das, was sich die meisten vorstellen, das heißt, ich rede zwar auch ganz normal mit meinen Models aber es ist vor allem die nonverbale Kommunikation, die mich so sehr fasziniert. Weil man, wenn man fesselt, lernt, miteinander zu kommunizieren ohne Worte. Nur mit Blick oder manchmal, das ist wirklich abgefahren, nur mit Gefühl: Ich lege meine Hand auf mein Modell, ich sehe ihr Gesicht nicht, aber ich spüre, was sie mir sagen möchte in dem Moment.
- Ich verbinde mit Bondage aber auch ganz viel Achtsamkeit. Das klingt immer so blöd, dieses Wort. Aber es ist einfach genau, dass man ist im Moment, dass einfach Zeit und Raum total verschmelzen und ich am Ende gar nicht mehr weiß, wie lange ich jetzt eigentlich gefesselt habe. Das ist einfach so ein krasser Flow-Zustand, der so viel Spaß macht, aber ich habe immer das Gefühl, ich darf hier auch denken und meinen Kopf mitnehmen.
- Ja und einen weiteren Punkt, den ich glaub ich erklären muss, ist, Selbstbewusstsein. Das ist auch etwas, was ich mit Bondage interessanterweise verbinde, vor allem, wenn man gefesselt wird aus irgendeinem Grund ist man nach ein paar Fessel-Sessions sehr viel mehr mit seinem Körper verbunden. Aber Selbstbewusstsein auch als Fesslerin oder Fessler. Denn wenn man sieht, wie krass eine Person einem vertraut und sich einem hin gibt, dann macht das was mit einem- das verändert einen. Man muss sich das so vorstellen, dass man auch eine neue Rolle als Fesselnder annimmt - ein neues Alter- Ego, was vielleicht komplett frei ist von jeglichen Einschränkungen, die man im Alltag als sein Alltags-Ich möglicherweise mit sich rumträgt. Ich habe das oft bei Schülern gesehen: die fangen an mit dem Bondage Training und die sind am Anfang vielleicht sehr zurückhaltend und sehr schüchtern und trauen sich auch nicht auf Menschen zuzugehen oder sich vorzustellen. Und wenn die dann die ersten Erfahrungen gesammelt haben und Sicherheit gewonnen haben, indem was sie tun, dann sind sie auf einmal selbstbewusst. Sie strahlen mehr Charisma aus. Ich weiß nicht, wie ich das sonst beschreiben kann, aber es ist eine Veränderung sichtbar in der Körperhaltung, in dem Selbstverständnis, in der Herangehensweise auch an andere Menschen.
Und das ist ganz wunderbar zu sehen, dass der Punkt Selbstbewusstsein tatsächlich für beide Fesselpartner, Partnerinnen zutrifft. Alle gewinnt dadurch etwas. Und was mich auch immer wieder fasziniert ist der Punkt, dass das Fesseln einfach ein großes Spiel ist. Wir dürfen spielen, wir dürfen uns ausprobieren, wir dürfen Ideen umsetzen. Und wir können das vor allem zusammen machen. Wir sind nicht alleine, denn wir fesseln meistens immer mit anderen Menschen zusammen oder mit einem Fesselpartner.
Ich möchte dir gerne ein Wissens-Nugget mitgeben. Und zwar geht es darum: „Ist Bondage auch Shibari?“ Ich habe die ganzen letzten Minuten die Begriffe Synonym verwendet. Aber schauen wir einmal genauer hin, was Was eigentlich bedeutet.
Was ist Bondage?
Der Begriff Bondage kommt aus dem Altenglischen und bedeutet so viel wie Knechtschaft. Wenn jemand nun den Aufenthaltsort oder die Körperhaltung einer anderen Person - wohlgemerkt mit deren Zustimmung (zumindest im heutigen Verständnis) - bestimmt, dann handelt es sich hierbei um Bondage.
Es könnte im Rahmen einer BDSM-Session zum Beispiel dazu kommen, dass jemand verschiedene Utensilien nutzt. Also wenn jemand eine andere Person mit deren Einwilligung in Ketten legt oder mit Schals fesselt, mit Manschetten an ein Andreaskreuz anbindet oder Handschellen verwendet oder auch einen Mono-Handschuh hinter dem Rücken und so weiter.Das sind alles Formen von Bondage. Und wenn wir jetzt ganz konkret sagen wollen, dass eine Person mit Seilen gefesselt wurde, dann sagen wir Rope-Bondage, das wäre konkreter.
Rope heißt im Englischen “Seil”. Also Bondage ist allgemein, Rope- Bondage ist spezifischer. Nur kaum einer sagt Rope-Bondage. Mit Bondage meinen wir meistens irgendwas mit Seilen.
Es ist aber interessant zu wissen, dass der Begriff allgemein die Veränderung der Körperhaltung einer anderen Person meint. Also wenn ich mich hinstelle und sage - im Rahmen einer BDSM-Session zum Beispiel - “ich bin jetzt hier die Herrin und ich will, dass du dich nicht mehr von dem und dem Fleck bewegst!”, dann ist das auch eine Form von Bondage.
Was ist Shibari?
Wenn wir jetzt den Begriff Shibari nehmen, Shibari ist aus dem Japanischen und bedeutet “binden” oder “wickeln”. Also wenn ich mit dem Seil kunstvoll eine Person binde, wickele, dann mache ich Shibari. Immer dann, wenn ich also Seil oder Schnüre an einem Menschen kundstvoll verwickele, ist das Shibari.
Kinbaku
Und das Schöne ist, die Japaner haben noch einen Unterbegriff, wo man so ein bisschen die Abgrenzung erkennen kann. Und das ist Kinbaku. Diesen Begriff hört man ein wenig seltener, er ist ein bisschen unbekannter. Der meint aber konkret im japanischen “eng binden”. Eine Person wird eng mit einem Seil gebunden.
Shibari oder Kinbaku?
Kinbaku heißt, dass gefesselt wird, aber mit klaren erotischen und emotionalen Absichten. Das ist also die spezifische Unterform vom Shibari. Jemand der Kinbaku macht, macht immer auch Shibari. Jemand der Shibari macht, macht nicht unbedingt auch Kinbaku. Zum Beispiel, wenn man eine Art Kleidungsstück aus Seilen webt und herstellt, dann wäre das im japanischen Verständnis auch Shibari, obwohl die Person sich noch frei bewegen kann, zum Beispiel, ist aber kein Kinbaku. Und damit sind wir bei dem Punkt, dass wir eigentlich Bondage und Shibari synonym verwenden können. Das eine hat sich im Westen entwickelt, das andere ist der Begriff im asiatischen Raum, der japanische Begriff. So, ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkel der Begrifflichkeiten bringen.
👉 Bondage, Shibari oder Kinbaku?
Ich möchte gerne über Vorurteile reden, die ich immer wieder höre. Und ich möchte gerne damit aufräumen und ein wenig Klarheit schaffen.
"Shibari ist nur was für BDSM-Liebhaber"
Einst der größten Vorteile ist, dass Shibari nur etwas für BDSM-Liebhaber ist. BDSM steht für eine Szene, die zum Beispiel Sadomasochisten sind, die auf Machtspiele stehen, die auch Fetisch-Elemente mit einfließen lassen und so weiter. Und es stimmt in dem Sinne, dass ganz, ganz viele BDSM auch Seile benutzen. Und dass viele Menschen, die gerne fesseln, auch offener sind, der BDSM-Szene gegenüber.
Was ich dir aber hier sagen kann ist, dass ich so so viele Paare im Laufe der Zeit unterrichtet habe, die überhaupt nichts mit der BDSM-Szene zu tun haben, außer, dass sie einfach gerne sich fesseln lassen. Die benutzen ausschließlich Seil und finden es einfach schön, dass ihnen das mehr Intimität und Nähe gibt. Und es ist wirklich nicht haltbar, dass manche Leute das immer noch denken, das stimmt einfach nicht.
Jemand, der sich gerne fesseln lässt, ist nicht notwendigerweise auch eine Person, die submissiv ist. Es ist auch nicht notwendigerweise eine Person, die auf Schmerzen steht. Und das dürfen wir auch differenzieren, dass das eine nicht notwendigerweise das andere bedeutet.
"Für Shibari muss man richtig viele Knoten lernen"
Kommen wir zum zweiten Vorteil. Man muss da richtig viele Knoten können. Das höre ich ganz, ganz oft. Es ist sogar häufig der Fall, dass ich neue Fesselpaare bei mir habe und dann wird sich als erstes einmal entschuldigt, dass man ja keine Knoten könne. Und hier darf ich dich beruhigen. Du musst für Shibari oder Rope-Bondage keine komplizierten Knoten können. Ich sage immer, wenn du dir selber die Schuhe mit Schnürsenkeln zubinden kannst, dann kannst du eigentlich schon das meiste, was wir brauchen. Wir arbeiten mit sehr einfachen Mitteln, weil wir wollen, dass es sich jeder gut merken kann und dass du vor allem den Knoten, den du da fabriziert hast, auch leicht wieder auf bekommst. Und vieles, was wir sonst noch so machen, sind eher Windungen, Webungen und Wicklungen.
"Shibari ist nur für Paare und für Sex"
Das letzte Vorurteil besagt, Shibari ist nur für Paare und für Sex gemacht. Und hier zu kann ich sagen, ja, man kann Shibari ganz wunderbar für Sex oder andere schöne Spiele nutzen. Aber eben nicht nur. Und genau das ist ja das Faszinierende. Du kannst ganz wunderbare Fessel-Sessions haben, die vielleicht emotional sehr berührend sind, die vielleicht menschlich sehr verbinden sind, oder die einfach nur richtig viel Spaß machen und alle lachen und man hat einfach eine gute Zeit zusammen. Und dennoch passiert nicht Sexuelles. Es gibt sehr viele Fessel-Teams, also auch Freunde oder Bekante, die sich fesseln oder auch Menschen, die eine Fesselbeziehung eingegangen sind, die nicht sexuell fesseln, die also ganz andere Aspekte am Shibari bevorzugen als das erotisch-sexuelle.
Das möchte ich dir einfach mit auf den Weg geben, du darfst damit machen, was du möchtest und das schöne ist, es ist dir komplett freigestellt - Shibari ist wie ein Werkzeug und du darfst entscheiden, wie du es gerne benutzen möchtest.
Lasst uns am besten direkt mit dem Training anfangen. Ich möchte dir gerne drei Dinge mit auf den Weg geben, die fast alle am Anfang falsch machen.
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Die falschen Seile
Punkt Nummer ein sind die falschen Seile. Am besten beginnst du mit Jute oder Hanfseilen, die nicht dicker als sechs Millimeter sind. Ein Seil sollte nicht länger als acht Meter sein, das ist ein Standardmaß. Und ich sage es dir gleich: ein gutes Seil in einer guten Qualität kostet mindestens 15 Euro bis 25 Euro das Stück. Du brauchst am Anfang mindestens 4x8 Meter. Das ist so das absolute Minimum, was du brauchst. Ganz egal wie groß oder klein dein Fesselpartner ist, du brauchst 4 Seile a 8 Meter.
Viel besser wäre es aber, wenn du sechs oder acht Stück davon hast. Ich empfehle auch immer zusätzlich zwei kurze Seile zu wählen, wenn es diese Optionen gibt. Idealerweise wird ein altes Seil irgendwann mal in der Mitte durchgeschnitten und dann hat man zwei vier Meter Stücken, die man wunderbar für kurze Strecken verwenden kann, wenn man zum Beispiel eine Hand nur schnell fixieren möchte, dann genügt ein kurze Seil.
Und manchmal gibt es aber auch die Möglichkeit, dass du auch neue Seilsets gleich direkt mit zwei kürzeren Stücken zusätzlich bestellen kannst. Wenn wir ein Seil haben, was so ähnlich wie ein Schnürsenkel ist, dann ist das eine weiche Faser und wir denken: “Ach, ist das schön kuschelig, ist das weich!” Das bedeutet aber, dass die Faser nachgibt, das heißt, ich kann dieses sogenannte billige Bondageseil quasi ziehen und dehnen. Damit werden alle Knoten, die wir machen, enger und dazu schneiden sich die Seile mehr in die Haut ein und das Model wird tendenziell immer aus der Fesselung rauskommen. Die Seile bleiben nicht da, wo wir sie gefesselt haben, weil das Material so weich ist, demzufolge, dehnbar ist. Wenn wir jetzt ein Seil, wie Jute oder Hand in der Hand haben, dann könnte man meinen, “Ach, das ist ganz schön hart!” - Tatsächlich ist das aber ein Qualitätsmerkmal. Denn dieses sogenannte “harte Seil” gibt eben nicht nach. Damit können wir jeden Knoten, den wir machen, leicht wieder aufbekommen, damit sind die Seile belastbar und stabil unter Zug. Und sie schneiden sich nicht in die Haut ein, denn das Seil bleibt genau so, wie wir es gefesselt haben. Und daher lohnt es sich so sehr, wenn du gleich von Anfang an Profi-Qualität in der Hand hast und nicht gespart hast. Hohl deine Seile am besten bei einem Händler, der sich auf Shibari spezialisiert hat und genau weiß, was er da sie verkauft.
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Keine zu lockeren Seillagen
Wenn ich dir gleich am Anfang einen zweiten Tipp mit auf den Weg geben könnte, dann wäre es wahrscheinlich der, dass du keine zu lockeren Seillagen fesselst. Gerade bei Anfängern ist es einer der häufigsten Fehler oder Fallstricke, dass sie die Seile vermeintlich angenehm und weich fesseln wollen und die dann so locker sind, dass sie dem Modell immer runterrutschen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Seillagen Gripp haben, sogenannten Körper-Gripp. Damit meine ich, dass die Seile sich festhalten können.
Auf dem linken Bild sieht man ein Hüftharness. Und man könnte jetzt meinen: “Ach, der ist aber eng” - das ist aber eigentlich ein korrekt sitzender Hüftharness. Die obere Lage, die hakt sich quasi in der Taille ein. Das sieht man ganz deutlich, dass die Taille viel schmaler ist als die Hüfte. Das ist sowieso schon der Fall bei diesem Modell, aber durch diese Fesslung ist das nochmal betont, weil die Seillagen sich am Körper festhalten. Man sieht das auch ganz wunderbar an der Hüfte. Da ist nämlich kein Fett - tatsächlich ist das eine sehr, sehr schlanke Person - sondern das ist die Kuhle am Knochen. Und genau da muss der Hüftharness sich festhalten können, um dem Modell in einer Hängung Halt geben zu können.
Tipp Nr. 1: Kinderhüpfburgen
Auf dem zweiten Bild sieht man eine Beinfesslung, das ist ein Futomomo. Hier sieht man ganz wunderbar auf der Oberseite vom Oberschenkel eine Art Hügel. Und ich nenne das immer Kinderhüpfburgen. Ich sage immer, wenn sich eine Seillage gut festhält, dann entstehen Ober und unterhalb dieser Seillage kleine Hügel in der Haut. Und ich sage immer Kinderhüpftburgen, weil das kann man sich so gut vorstellen im Kopf. Und genauso ist es hier, wenn ich diesen Futomomo am Bein zu locker gefesselt hätte, dann würde der sehr, sehr doll wehtun, unter Zug vor allem, weil die Seillagen über die Haut geschliffen werden, darum müssen wir so sehr darauf achten.
Tipp Nr. 2: Die Tigerkrallen-Technik
Aus dem Grund habe ich eine kleine Ableitung für meine Schüler und zwar ist das die Tigerkrallen-Technik: Wenn du eine Fesselung fertiggestellt hast und rausfinden möchtest, ob sie zu locker ist, dann nimmst du deine Hand, machst daraus eine Tigerkralle und ziehst diese Tigerkralle über die Haut und die Fesselung des Models. Natürlich so, dass du dein Model dabei nicht wehtust - das ist klar. Aber wenn du mit so einer lockeren Bewegung die Seillagen verrutschen kannst, dann kannst du davon ausgehen, dass deine Fesselung zu locker ist. Wenn du jetzt rausfinden möchtest, ob du zu eng gefesselt hast, dann ist das auch ganz einfach: Frag einfach dein Model. Und genau dazwischen liegt die perfekte Seilspannung.
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Wie fühlt sich das an?
Ich habe noch ein dritten Tipp für dich und zwar ist es der, dass du dich von Anfang an fragst, wie sich eine bestimmte Fesselung oder etwas, das du gerade machst mit dem Seil für das Model anfühlt. Viele Anfänger am Seil glauben leider immer noch, dass es ganz, ganz wichtig ist, dass die Fesselung, die sie machen, möglichst perfekt aussieht und möglichst akkurat ist. Das sind oft dann Fesselungen, wo man merkt, dass sich jemand so viel Mühe gegeben hat, die wirklich ganz symmetrisch ist, wo man quasi in Geodreieck anlegen könnte. Und ganz oft ist dieser hohe Anspruch mit sehr viel Stress auf Seiten des Fesselenden verbunden. Die Menschen setzen sich da sehr unter Druck und ich möchte dir einfach den Tipp mitgeben, dass du da ein bisschen loslassen darfst und dass du dich auch entspannen darfst.
Wenn du eine Fesselung perfekt und akkurat nachgebaut hast, dann ist das wirklich eine tolle Leistung. Aber es gibt auch ein Risiko daran und das ist das, dass du den Bezug und die Verbindung zu deinem Modell verlierst, weil du so sehr fokussiert bist auf die ganzen Details. Du bist eingeladen, da ein bisschen zu experimentieren und loszulassen und einfach auch mal auszuprobieren, wie es sich anfühlt, ganz bewusste fühlende Bewegungen auszuführen mit dem Seil, die nicht perfekt sein müssen. Wo du einfach auch Chaos fesseln darfst, wenn du möchtest, aber Chaos, was sich gut anfühlt.
Und du wirst nicht nur eine ganz andere Reaktion von deinem Modell bekommen, sondern du kannst vielleicht auch ein wenig mehr entspannen und loslassen, weil es nicht immer perfekt sein muss.
Umarmend arbeiten
Ich habe noch ein Tipp für dich, wie du eher auch ins Gefühl beim Fesseln gehen kannst, auch wenn du nur ein paar Anfänger-Techniken können solltest. Du kannst nämlich von Anfang an darauf achten, dass du manchmal an den richtigen Stellen umarmend arbeitest. So wie ich hier gerade auf dem Bild, dass du einfach dein Modell von hinten umarmst und von hinten fesselst. Das fühlt sich einfach super schön an für die meisten Models. Du kannst darauf achten, gleich von Anfang an, dass du gleichmäßige Bewegungen machst oder langsame Bewegung mit dem Seil ausführst. Also weg von ruckartigem Kkkhhhrrr sondern eher hin zu langen sanften Bewegungen, die vielleicht eher vergleichbar wären mit den Wellen am Meer, die am Strand ankommen. Das fühlt sich besser an, das wirkt sofort professioneller und das wird dich einfach viel viel weiter bringen, wenn du gleich von Anfang an darauf achtest.
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Bondage ist eine Power-Ressource und wenn mich dann jemand fragt: “Eru, hattest du es nicht eine Nummer kleiner?”- dann sage ich ganz klar: “nein”. Das gemeinsame Fesseln und Shibari, das ist etwas Grundpositives: Für dein Körper, für dein Geist, für deine Beziehung, aber auch für dein Gehirn. Das ist einfach neurobiologisch eines der besten Dinge, die du tun kannst, um dein Gehirn fit zu halten, um dein Denken zu fordern, dein Erinnerungsvermögen, deine Vorstellungskraft, aber auch das koordinieren der Bewegung, und so weiter und so fort. Das ist eine der besten Sachen, die du machen kannst. Fessel-Sessions sind Momente, wo man auftanken kann und wo man einfach Mensch sein darf.
Man darf Spielen, Erkunden, Fühlen und Kunst und Körperlichkeit dürfen verschmelzen. Wir können kunstvoll und spielerisch mit unserem Partner arbeiten. Es ist eine Raum für Lust, aber auch für zelebriertes Aushalten-dürfen. Zum Beispiel auch als Transformationsprozess, in dem man wahre Hingabe zeigen darf. Und wo man nicht stark sein muss, ich rede ja vor allem von den Bondagemodellen, die einfach den Raum bekommen, sich hingeben zu dürfen, wenn sie das möchten.
Warum sind so viele Menschen vom Shibari so fasziniert? Warum begleitet Shibari uns durch unser ganzes Leben? Das ist eine ganz einfache Antwort, weil es eine Power-Ressource ist, weil es einfach Spaß macht, weil es einfach unglaublich tolle Dynamiken gibt. Und ich sage immer nicht umsonst: “Seil verbindet”. Und genau das tut einfach der Seele gut. Und ich möchte das alles für dich auch.
- Ich möchte, dass sich für dich mit dem Fesseln eine neue Welt öffnet und du wieder frei mit deinem Fesselpartner, deiner Fesselpartnerin spielen kannst. So wie es unserer Natur entspricht, sage ich immer, unserer Neurobiologie, dieses losgelöste, einfach miteinander zusammen etwas kreieren, wo einfach allesSpaß dran haben.
- Ich möchte, dass du mehr Verbindung und Nähe spürst oder neue Menschen über die Seile kennenlernst. Oder auch endlich den Knoten im Kopf auflösen kannst, gerade für diejenigen, die vielleicht schon selbst das ein oder andere ohne professionelle Anleitung ausprobiert haben, dass du endlich nachhaltig verstehen kannst, wie Fesselung funktionieren und worauf du achten musst.
- Ich möchte, dass du richtig Lust darauf bekommst, etwas Neues erlernen zu dürfen. Denn das macht einfach so viel Spaß, wenn man ohne Druck und ohne Zwang, etwas Neues lernt, was dafür da ist, dass man mehr Freude im Alltag hat.
- Ich möchte, dass du auch ein Gespür dafür entwickelt, auf Basis von Wissen und Information, wie du sicher mit dem Seil arbeiten kannst.
- Und ich möchte, dass du vielleicht auch einfach nur richtig geilen Sex mit den Seilen und deinem Partner hast.
- Viele Menschen haben nicht die Zeit oder das Geld regelmäßig zum Bondagetrainings zu gehen. Und durch den Onlinekurs kann ich es Ihnen ermöglichen, dass sie zu jeder Zeit, wann und wo sie wollen, neue Formen lernen können und verstehen können, wie was funktioniert und sich selber einfach weiterentwickeln dürfen.
- Du brauchst dafür nicht mit fremden Menschen und zu festgelegten Zeiten in einer Gruppe zu sitzen. Das mag wirklich nicht jeder. Gerade, weil es vielleicht um etwas Intimes geht und man das lieber im geschützten Rahmen ausprobieren möchte.
- Dir bleibt auch das Chaos erspart, dass du am Ende mehr Fragen als Antworten hast, weil du 100 verschiedene YouTube Tutorials geguckt hast, die alle aus verschiedenen Quellen kommen, wo wir auch nicht immer wissen, ob das Ganze so professionell ist oder ob die Person wirklich weiß, was sie da tut und sagt.
- Du musst nicht die ganze Zeit bei einem Video die Stopptaste drücken und alles dann wieder kompliziert rekonstruieren und zurückklicken. Ich habe beim Onlinekurs darauf geachtet, verschiedene Lerntypen anzusprechen und ich weiß, dass manche am allerbesten lernen, wenn sie ein Video sehen. Aber ich weiß auch, dass es vielen Menschen sehr, sehr hilft, wenn sie erklärende Texte dazu haben und ich habe auch bei allen Tutorials unter dem Video eine komplette Bildstrecke mit Step-by-Step-Fotos hinzugefügt. Bei vielen Tutorials sind auch GIFs dabei, noch mal in der Bildstrecke. Immer dann, wenn ich das Gefühl habe, dass dieser eine Punkt noch ein bisschen deutlicher und klarer wird, wenn ich noch ein bewegtes wenige Sekunden lang dauerndes GIF dazu füge. Und so haben wir dann eine Kombination aus Text, Foto und Video und natürlich erkläre ich auf jedem Video, was genau ich da mache und warum.
Du findest bei jedem Tutorial auch Hintergrundinformation und kannst auf bestimmte Worte draufklicken, um noch mal nachzuvollziehen, was war das jetzt und das bräuchte ich eigentlich dafür. Das heißt, du wirst wirklich Schritt für Schritt an die Hand genommen.
- Die bleibt auch erspart, dass du Trainer vor dir sitzen hast, die bestimmte Fragen nicht beantworten können oder selbst erst seit einem Jahr fesseln. Also, versteh mich nicht falsch, ich finde das wirklich super, dass jeder Seins macht und sich jeder auch verwirklichen kann. Das ist großartig, weil jeder bringt etwas individuelles mit und hat auch etwas zu Geben und zu Zeigen und kann Etwas. Das Problem besteht aber dann, wenn es wirklich um die Sicherheit von Menschen geht und bestimmte Sachen gezeigt werden, die einfach schon seit 20 Jahren viel besser und sicherer und angenehmer gelöst worden sind. Einfach Dinge, die eine Person mit noch sehr wenig Erfahrung nicht wissen kann.
- Und ihr bleibt auch erspart, dass du Fesselungen lernen musst, die dir vorgesetzt werden und die vielleicht gar nicht zu euch und euren Zielen und Wünschen passen.
Was würde es für dich bedeuten...?
Und ich bitte dich jetzt einfach kurz in dich zu gehen und dir die Frage zu stellen, was würde es für dich bedeuten, richtig gut und sicher fesseln zu können? Was würde sich ändern und was wäre dann möglich?
Aber dieses Webinar ist noch nicht zu Ende, denn es geht weiter mit neuem Wissen für dich und zwar möchte ich dir einmal die bekanntesten Fesselungen vorstellen, so dass du viel mehr Orientierung hast, was alles möglich ist und was wir so machen. Alles, was ich dir hier zeige und was du an Bildern siehst, kannst du im Onlinekurs mit Video, Bildstrecke, Tutorial und Hintergrund-Information lernen.
Oberkörperfesselungen
Als erstes möchte ich dir gerne drei Oberkörperfesselungen vorstellen.
Brustharness
Auf der linken Seite siehst du zwei Variationen von einem Brustharness. Brustharnesse, da sind die Arme frei, die Seile gehen um den Brustkorb herum oder sie gehen über die Schultern. Manchmal haben sie Deko oder sie sind ganz einfach gehalten, so wie der Goldene oben, der ist wirklich ganz basal und standardmäßig und an den kann man auch hängen, das ist möglich. Der Rote auf dem kleineren Bild, der hat eine andere Verteilung, der ist mehr dekorativ an dem kann man zwar auch hängen, aber hier wird die Kraft oder das Gewicht ein bisschen anders verteilt und da ist ein bisschen mehr möglich einfach, weil es Schulterträger gibt.
Bunny Tie
Auf dem rechten Bild, das ist der Bunny Tie. Bunny Tie heißt deshalb so, weil es aussieht als hätte die Person Hasenohren, weil die Ellenbogen halt über dem Kopf sind und die Hände im Nacken. Diese Haltung ist ein bisschen Klassiker, gerade für einen Anfang, das hat eigentlich jeder Fessler, jede Fesslerin mal gefesselt und mal gemacht, die meisten Models mögen das nicht so, weil es natürlich ein bisschen anstrengender ist. Es hat aber seinen ganz eigenen Reiz, weil natürlich die Vorderseite ganz exponiert und verletzlich ist, also man kann da wunderbar mit spielen, dieser hier ist einfach mit einem kleinen Brustharness, der mit einem einfachen Seil gemacht wurde, kombiniert und das ist eine oft unterschätzte Fesselung in ihrer Wirkung. Aber die ist echt schön zu spielen.
Strappado
Weiter geht es mit einem weiteren Klassiker und zwar ist es der Strappado. Hier seht ihr zwei verschiedene Varianten, die eine ist ein bisschen sauberer auf der linken Seite und die andere Variante ist eher wilder gefesselt und bei der einen Variante sind die Arme enger zusammen als bei der anderen - hier ist ein bisschen mehr Luft gelassen worden. Das wird immer individuell angepasst, je nachdem, wie flexibel das Modell ist oder auch welche Wirkung man erzielen möchte. Der Strappado ist eine Fesselung, die vielleicht ein bisschen intensiver ist und nicht ganz für einen Anfang geeignet ist.
Beim Strappado geht es darum, dass die Brustmuskeln gedehnt werden und die Schulterblätter hinten ein wenig zusammengezogen werden. Also das wirklich die Arme gestreckt hinter dem Rücken eng gefesselt werden. Erst dann gibt es dieses krasse Gefühl von Ausgeliefert-sein, vielleicht auch von Wehrlosigkeit von so einer ultimativen Fesselung. Und die haut gut rein, die Fesselung- die macht ein krasses Gefühl, die ist wirklich schön und die sieht man relativ oft. Strappado gehört zu den Klassikern.
Armbinder
Eine weitere Oberkörperfesselung ist der Armbinder. Meine Schüler nennen den immer Front-Strappado. Das kann man tatsächlich auch so nennen, aber die eigentliche Bezeichnung von dieser Fesselung wäre Armbinder da oder Armtreppe oder eine Bezeichnung, die ich nicht so toll finde, ist Armflöte tatsächlich.
Ihr seht hier drei verschiedene Techniken, wie man die Arme vor dem Körper zusammenbinden kann. Auf der linken Seite geht es eher um ein dekoratives Element. Hier sind die Arme ganz klar parallel zueinander und die obere Lage geht um den ganzen Körper rum. Hier seht ihr das Deko-element “Hishi”. Und Hishi ist einfach ein Karo, würde wir sagen, oder ein Diamant, so wird es auch übersetzt. Also das sind zwei Seile, die wir an der Seite jeweils aufziehen und dann entsteht ein Karo, das ist eine relativ bekannte Dekoration im japanischen Bondage.
In der Mitte ist eine sehr intensive, wunderbare Variante vom Armbinder. Ich liebe die sehr, ist meine Lieblingsform. Hier geht man mit dem Seil immer einmal um beide Arme und dann zieht man die Seile zwischen den Armen zusammen. Wir nennen das “Cinchen” und damit verkürzen sich die Segmente und der Kram rutscht nicht mehr. Das ist auch eine Form, die relativ schwer ist, die ist eher ein bisschen für Fortgeschrittene. Hier braucht man eine gute Seilspannung. Aber die fühlt sich einfach unglaublich gut an, weil ganz viel Seil Hautkontakt hat: Also die Auflagefläche von Seil auf der Haut ist einfach enorm hoch, weil es fast um den ganzen Arm rumgeht, dadurch dass wir es halt zwischen den Armen zusammenziehen.
Die Form hier ganz rechts, die eine, die ist eher Anfänger-geeignet, denn diese kommt mit einem Mast aus. Man hat hier bei den Händen begonnen und ist dann ganz nach oben zuerst gesprungen, das sieht man hier nicht, aber das oberste Seil geht um den ganzen Körper rum, damit wir Gripp haben. Weil was haben wir gelernt: Seile müssen sich festhalten können. Und bei vor dem Körper gestreckten Arm gibt es relativ wenige Möglichkeiten, da können wir nur um den Nacken rumgehen, ein sogenannten “Neckholder”, oder wir gehen komplett um beide Arme und den Rücken rum, um irgendwie Gripp zu finden. Das ist hier geschehen und dann wurden von oben nach unten die Arme eingefesselt und das ist bedeutend einfacher und leichter und rutscht weniger als bei den anderen Varianten.
Tengu Tie
Zwei weitere Oberkörperfesselungen könnten auch zum Beispiel der Tengu Tie sein. Bei dem Tengu Tie werden die Ellenbogen hinterm Rücken auch wieder etwas zusammengezogen, die Hände sind aber ein wenig hinter den Schultern oder auf Schulter höhe. Tengu ist ein japanischer Dämon und die Armhaltung imitiert quasi die Flügel dieses Dämons. Diese Fesselung wird in Fachkreisen auch gerne “T-Rex-Fesselung” genannt nach dem Tyrannosaurus-Rex, aber es ist eine ganz, ganz wunderbare Fesselung. Denn die ist - okay, ich gebe zu - die ist nicht einfach am Anfang, aber es gibt viele Varianten davon. Auch viele einfache und schnelle Formen, die leicht zu fesseln sind, die habe ich jetzt hier nicht als Bild drin. Aber diese Form ist wirklich in ihrer Wirkung ganz einmalig.
Die ganze Vorderseite des Models ist quasi frei und angreifbar und gleichzeitig sind die Schulterblätter hinten und die Arme aber an der Seite. Das macht eine ganz wunderbare Wirkung, es gibt viele Models, die diese Fesselung ganz besonders lieben und bevorzugen einfach, weil die ballert halt, die macht richtig Spaß.
Freestyle Bondage
Und das, was ihr daneben seht - das habe ich reingenommen, damit man sieht, das muss nicht immer nach festen Abläufen und Formen gehen - Es geht auch anders, das ist nämlich eine Freestyle Form. Ich leg immer Wert darauf, dass meine Schüler und Schülerinnen nicht nur strikte Formen und Abläufe können, sondern dass sie einfach auch in der Lage sind, jemanden Freestyle zu fesseln. Das heißt einfach drauf los ohne nachdenken und dennoch rutscht nix und hält gut und das Modell kommt nicht raus, das ist einfach eine spielerische Ausdrucksweise, wo man nie genau weiß, wie es am Ende aussehen wird.
Gote Shibari
Wir haben jetzt zu einer der bekanntesten Fesselung überhaupt und das ist der Gote oder auch Takatekote, genannt die Abkürzung ist TK. Bei dieser Fesselung werden die Arme so auf den Rücken gefesselt, dass Schulter, Oberarm und Unterarme eine Box bilden, also ein Viereck. Aus diesem Grund wird diese Fesselung im englischen auch Box-Tie genannt. Hier auf diesen drei Bildern sind drei verschiedene Formen. Die Form ganz rechts ist eine sogenannte Grundform, das heißt sie besteht aus einer Oberbrustlage und einer Unterbrustlage und sogenannten Cinches der Unterbrustlage, damit diese nicht rutschen kann.
Auf der ganz linken Seite sieht man die Grundform, die erweitert worden ist, denn hier gibt es Schulterträger und dekorative Elemente. Das in der Mitte ist eine Hybrid-form. Es handelt sich zwar um dieselbe Körperhaltung, aber hier stehen dekorative Elemente im Vordergrund. Man sieht zum Beispiel, dass die Oberbrustlage mit einem Hishi in der Mitte zwar existiert, die Unterbrustlage aber nicht. Das heißt, dass es einfach ein Zwischen-Element aus Brustharness, Armfesselung und dem Gote. Und hier gibt es nochmal den Vergleich von drei verschiedenen Formen, bei denen die Arm auf dem Rücken sind.
Das ganz links ist die Grundform des Gotes mit zwei Lagen: einer Ober- und einer Unterbrustlage. Dann gibt es in der Mitte die Form des Low Gotes. Hier sind einfach die Arm ein Stück tiefer platziert. Das macht man entweder, weil es sich anders anfühlt, also das Gefühl von Lockerheit und die Illusion von Freiheit gibt, oder weil das Modell vielleicht die Arme gar nicht in diese Haltung reinbekommt, oder aus ästhetischen Gründen zum Beispiel für ein Foto-Shoot, wo das einfach noch mal interessanter aussieht.
Strappado oder Low Gote?
Auf dem ganz rechten Bild hingegen sieht man ein Strappado. Und so kann man eigentlich diese drei Festungen ein bisschen auseinanderhalten. Strappado hat gestreckte Arme auf dem Rücken und der Gote ist eine Box, den es auch in einer niedrigen Variante gibt. Die Übergänge von Low Gote und Strappado sind fließend. Hier geht es eher darum, dass sie technisch ein bisschen anders gefesselt werden. Die Standard- und Grundform des Gotes mit einer Ober- und einer Unterbrustlage kann man auch sehr gut für Hängebondages nutzen.
Hängebondage
Du siehst zum Beispiel auf der linken Seite den gehangenen Hogtie auf der rechten Seite, das ist eine Mischung aus einer Seitenhängung, also einer Yoko-Zuri und einem Agura-Zuri, also einer Hängung am Schneidersitz. Hier wurde auch ein Gote verwendet, der hat aber einen Seitenhaken. Viele Models finden den Seitenhaken am TK oder am Gote - wie auch immer mal ihn bezeichnet - als bequemer als den Haken in der Mitte.
Die nächsten beiden Bilder zeigen auch wieder zwei Hängungen: Das ganz rechts ist auch wieder eine ganz klassische Seitenhängung. Hier mit einer dekorativen Variante des Gotes- und zwar hat die auch wieder zwei Hishis vorne auf der Brust und einen Seitenhaken und einen Hüft-Support. Das heißt hier wurde auf größtmöglich Unterstützung der Hüfte - einem Schwerpunkt - geachtet und damit handelt es sich auch um eine relativ bequemer Hängung.
Das ganz links hingegen ist eine M-Shape und zwar heißt die so, weil die Beine von vorne betrachtet die Form des Buchstaben M ergeben, also je nachdem wie hoch man die Knie gegangen hat oder nicht. Man muss aber nicht immer nur den Gote oder TK als Grundlage für eine Hängung verwenden. Ich habe hier jetzt auf diesem Slide drei verschiedene Varianten des Jiai Shibari.
Jiai Shibari
Beim Jiai Shibari werden die Arme vor der Brust verschränkt oder parallel gefesselt. Eins von beiden. Entweder mit den Innenseiten zueinander oder mit den Innenseiten nach außen. Das sind hier drei dekorativen Form des Jiai Shibaris.
Wir haben in der Mitte eine dekorative Form, die so ein bisschen aus dem Gefühl heraus entstanden ist und auf der rechten Seite haben wir einen wunderbaren dekorativen Jiai Shibari, der einfach viele Lagen hat und sich gut anfüllt gleichzeitig, aber zum Teil hier unter den Schultern gesichert ist. Die Lagen können nicht so leicht verrutschen und das Modell kann sich auch nicht so schnell befreien. Es gibt immer von den meisten Fesselungen eine dekorative Variante oder halt in diesem Fall ganz ganz viele dekorative Varianten und dann gibt es immer auch hängetaugliche Varianten. Wir haben jetzt hier zum Beispiel Varianten, wo wir mit dem Jiai Shibari auch hängen. Man kann dort einen Seiten oder einen Mittelhaken anbauen. Das eine auf der rechten Seite ist wieder die Kombination mit einem Schneidersitz, also wieder ein Agura-Zuri.
Und das hier, das in schwarz-weiß gehaltene Bild, das wurde mit einem Unterschenkel-Binder kombiniert, dann hat es hier einen so genannten Butt Tie, das heißt es sind Seile, um die Hüfte, an der das Modell auch vom Körperschwerpunkt aus unterstützt wird und hängt. Und es hat ein Jiai mit nach außen rotierten Handgelenken, das ist eher hier eine Kunstform. Das muss man so nicht machen, das war in diesem Fall aber angemessen.
So und da erkennt man: okay, wir können verschiedene Module, die hängetauglich sind benutzen und untereinander austauschen und so funktionieren die meisten Hängungen und auch Fesselungen. Wir müssen immer gucken: “was wollen wir machen?” und “Wozu können wir welches Element am besten nutzen?” Da gibt es immer Standards, die man einfach immer drauf hat, wie zum Beispiel den TK oder Gote oder auch hier den Jiai. Und dann gibt es noch variable Formen, wo man auch ein bisschen experimentieren darf.
Grundfiguren
Hogtie
Neben den einzelnen Fesselungen gibt es auch ein paar Grundfiguren, also komplexe Körperhaltungen, die aus mehreren Fessel-Elementen bestehen. Mit dabei ist auf jeden Fall der Hogtie - ein absoluter Klassiker der meist mit Futomomos und einem Gote gefesselt wird.
Tanuki
Während beim Hogtie, Arme und Beine hinter dem Rücken sind, ist es bei Tanuki in der Mitte des Bild, genau anders rum. Hier werden die Hände vor dem Körper fixiert und an die Fußknöchel ran gebunden. Dadurch entsteht eine sehr interessante Körperhaltung, wenn das Modell auf dem Rücken liegt, dass es wunderbar zum Spielen geeignet und der ein oder andere kann sich vorstellen, zu welchem Zweck solche Fesselungen noch konstruiert worden sind.
Ebi Shibari
Das ganz links ist eine sehr traditionelle Körperhaltung: die Samurai haben diese Haltung damals zu Folterzwecken verwendet und das ist Ebi Shibari. Hierbei wird das Modell im Schneidersitzt auf den Boden gesetzt und der Kopf wird runter zu den Fußknöcheln gezogen, meistens in Kombination mit einem Gote. Diese Fesselung lädt zur Introspektion oder Meditation ein und genau das führt auch zu der Frage von vielen Menschen, die am Shibari interessiert sind, nämlich: “warum wollen Menschen eigentlich gefesselt werden?”
👉 Die bekanntesten Fesselungen
Wenn man auf den ersten Blick nur schaut, denn denkt man vielleicht: “Warum soll ich mich denn in eine Körperhaltung begeben, die definitiv unangenehm ist, warum denn?” Und hierbei darf man gerne verstehen, dass es nur Mittel zum Zweck ist. Dieses Unangenehme ist nur Mittel zum Zweck - man muss es nicht. Es gibt sehr, sehr, sehr viele Fesselpaare, Fesselteams, die spielen komplett ohne dieses Element von Aushalten-müssen und unangenehm und Druckschmerz und so. Das geht auch komplett ohne. Aber viele stehen genau darauf...
- weil es ihren Geist dahin bringt, dass sie loslassen. Das etwas da ist, ein Reiz, ein Impuls, der so viel stärker ist als die Gedanken, die manchmal ja einfach nicht aufhören wollen. Und genau das ist das, was viele Menschen am Shibari so fasziniert. Sie haben die Möglichkeit, in bestimmten Körperhaltungen und Fesselungen aushaltens zu dürfen. Sie können dort aktiv reingehen und das alles in einem Rahmen von Sicherheit. Das ist immer wichtig zu verstehen: Kein Mensch würde sich in so eine Haltung begeben, wenn das nicht sicher wäre. Und mit Sicherheit mein ich, wenn die andere Person, die einen da rein fesselt, nicht vertrauenswürdig wäre oder wenn der Raum um uns herum nicht sicher ist oder wenn man Angst um seinen Körper hat oder oder. Das heißt, der Rahmen der Sicherheit ist das, was uns so viel Freiheit gibt, auch solche Zustände ausprobieren zu können.
- Das ist ein großes Experimentierfeld für viele Menschen. Viele Models schätzen das auch, wenn sie gefesselt sind, sehr, dass sie in das Gefühl gehen: “Ich habe gerade keine Kontrolle, ich habe keine Macht, aber du als Fesselpartner, Fesselpartnerin, du bist gerade die Starke, du beschützt mich, du bist gerade dominant und ich muss dir vertrauen.”
- Das gibt ein ganz wunderbares Machtgefälle, was für den Moment einfach schön ist, weil man sich fallen lassen kann, weil man vertrauen darf. Natürlich ist es auch einfach für viele geil oder anregend oder erregend, gefesselt zu werden. Je nach Kontext, je nach Ziel und je nach Fesselpartner.
- Es gibt, das hatte ich ja auch schon vorher gesagt, auch viele Fesselbeziehungen, die komplett unsexuell fesseln. Da geht es vielleicht dann eher darum, sich verletzlich zeigen zu dürfen, im Moment zu sein oder einfach miteinander eine gute Zeit zu haben. Also das geht in vielfältiger Art und Weise.
- Es gibt auch Models, die in Trance-zustände gehen, wenn sie gefesselt werden. Die so sehr loslassen, dass sie nahezu High werden, diesen Trance-Zutand oder High- Zustand, den kann man auf vielfältige Art und Weise auch bewusst erzeugen, durch die Art, wie man fesselt oder durch bestimmte Tipps und Tricks und so weiter.
- Und was man vielleicht auch erwähnen sollte, viele Menschen find es einfach nur toll, dass sie sich mit ihrem Körper beschäftigen dürfen oder dass sich jemand mit ihrem Körper beschäftigt und dass sie in den Arm genommen werden, dass sie berührt werden.
- Und viele find es auch einfach toll, dass sie in den Seilen gut aussehen. Das ist wirklich ein wichtiges Element. Dieses: “Egal was du machst, aber mach, dass ich darin gut aussehe!” Das soll man nicht glauben, aber das ist wirklich eine Kern-motivation bei einigen. Und das ist ganz wunderbar, weil das einfach so eine positive Emotion ist, wenn man sich gut fühlt im eigenen Körper.
Vielleicht hast du jetzt so ein bisschen eine Idee, was so verschiedene Motivation sein könnten. Macht dir einfach bewusst, dass jede Fesslung für sich ein anderen Zustand und andere Emotionen erzeugt. Und ich lade dich einfach mal ein, in diese beiden Fesselungen, die du hier siehst, einmal reinzufühlen. Stell dir einfach vor, du bist auf diese Art und Weise gefesselt. Und schau einmal, welche Emotionen oder welcher Zustand bei dir entsteht, wenn du dir das vorstellt. In welcher der beiden Fesslung fühlst du dich wohler? Welche ist vielleicht in einem sicheren Rahmen mit einer Vertrauensperson? Interessanter, aufregender, vielleicht auch erregender. Und welche Fesslung ist vielleicht eher etwas, wenn du dein Geist beruhigen möchtest? Und welche ist etwas, wenn du eher ein Impuls brauchst, um wacher zu werden?
Fühl einfach mal rein und vielleicht kannst du einen Unterschied feststellen.
👉 Warum Menschen gerne gefesselt werden
Ich habe für dich fünf Sicherheitsregeln. Es ist so, dass es eigentlich noch sehr viel mehr gibt, wobei Regel eigentlich so zu verstehen ist, das ist jetzt kein Gesetz, was irgendwer kontrolliert. Sondern es hat einfach nur was mit Ausrichtungen zu tun, mit Bewusstsein und mit Professionalität.
Regel Nr. 1
Und die erste Regel ist die, dass wir nur Menschen fesseln, die da wirklich Bock drauf haben. Und das können sie nur entscheiden, wenn sie auch ein bisschen wissen, wo die Reise hingehen soll. Kommunikation ist also hier wirklich das Stichwort.
Regel Nr. 2
Regel Nummer zwei ist die, dass wir gefesselte Menschen niemals alleine lassen. Es geht sogar so weit, dass ich das Zimmer nicht verlasse, wenn ich dringend auf Toilette muss, wenn mein Modell einfach gefesselt vor mir liegt. Ich verkneife mir das, bis es wirklich gar nicht mehr geht, weil die Situation wirklich nicht schön ist, wenn man gefesselt daliegt und die einzige Person, die einer rausholen kann, auf einmal durch den Flur geht und weg ist und Tür zu. Auch wenn es halt nur mal kurz zum Puschen war, das klingt immer so extrem. Aber versetzt euch mal in die Lage vom Modell. Wir wollen unsere Models niemals alleine lassen. Das ist wirklich nicht gut. Das hat auch was mit psychischer Sicherheit zu tun und emotionalem Vertrauen.
Ich habe die Situation damals dann so gelöst, dass ich meinem Modell die Hände aufgemacht habe, an einem guten Moment, wo sie eh gerade wieder so ein bisschen zurück kam und abgefesselt werden wollte. Und ich habe dann einfach alle Türen offen gelassen und habe gesagt: “du ich muss nur kurz puschen, aber ich möchte dass, wie die ganze Zeit auch noch kommunizieren können.” Weil das war halt auch ihre erste Fesselung und das war aufregend und ich wollte sie auf gar kein Fall da alleine sitzen lassen.
Regel Nr. 3
Regel Nummer drei: wir schnüren keine Gliedmassen 360 Grad ab. Wenn du aber zum Beispiel zwei Oberschenkel hast oder zwei Oberarme kannst du eigentlich relativ eng fesseln. Das geht an vielen Stellen. Wieder aufpassen musst du am Ellenbogen. Vor allem Handgelenke: hab da immer ein Auge drauf, dass die nie zu eng gefesselt sind und dass du mit dem Seil immer sauber arbeitest. Überkreuz du dich mit dem Seil an Stellen, wo ein bisschen Fett und Muskel runter ist, ist das eher verzeihbar. Auch da sollten wir aufpassen, aber nur so als ungefähre Richtlinie.
Regel Nr. 4
Regel Nummer vier, passt mit dem Seil auf, wenn du es durchziehst. Die werden unglaublich heiß und das kann zu Verbrennungen führen. Das heißt, zieht dein Seil immer achtsam über die Haut und nicht so schnell. Mach einfach mal den Test und zieht das Seil durch deine eigene Hand ein bisschen zu schnell- Du bekommst davon sogenannte Rope Kisses. Das ist dann eine Seilverbrennung an den Fingern. Das ist wirklich nicht schön. Pass also sehr sehr auf.
Regel Nr. 5
Regel Nummer fünf, wir fesseln nur Fesselungen und Figuren, wo wir zu 100% die Verantwortung übernehmen können. Das bedeutet, wenn ich mir als Fesselnde nicht sicher bin, ob die Figur okay ist, ob die wirklich funktioniert oder ob im Zweifelsfall ein Sicherheitsrisiko besteht, dann mache ich sie lieber nicht. Oder ich taste mich langsam ran in den Schritten, wie ich sie verantworten kann. Ich hol mir Feedback ein durch mein Model und teste langsam. Und ich mache mir immer ein Kopf vorher: “was mache ich als nächste?”. Und ich plane diese Schritte auch vorher durch. Also noch vor der Fessel-Session plane ich durch: “was habe ich vor, was will ich machen? Ist das wirklich okay? Kann ich das verantworten?”
Dieser Punkt beinhaltet auch, dass du bitte keine Suspension machst, wenn du dir nicht wirklich 100% sicher bist, dass du die Verantwortung für dein Model, die emotionale psychische, körperliche Sicherheit übernehmen kannst.
Schneidewerkzeug
Was für jeden, der mit dem Seilbondage beginnt, eine Grundaufgabe ist, ist dafür zu sorgen, dass wir immer ein geeignetes Schneidewerkzeug griffbereit haben. Das heißt, wir achten immer darauf - auch wenn wir es hoffentlich nie brauchen - dass wir immer etwas da haben. Man kann manchmal gar nicht so doof denken: Ich hab immer die Story, dass ich einmal ein Model gefesselt habe und dann Feueralarm im Haus ausgebrochen ist. Also, denkt bitte nicht nur an irgendwelche Unfälle. Oder “Ich krieg den Knoten nicht auf” - das ist eine Sache, die so gut wie nie vorkommt!
Und wenn das nicht ausreicht, dann hab ein Schneidewerkzeug zur Hand einfach nur damit dein Model psychisch und emotional beruhigt wird. Denn es macht einen riesen Unterschied, ob man weiß, notfalls gibt es einen Plan B oder ebern nicht. Das hat einfach auch was mit Professionalität zu tun und eigentlich sollte man über die Notwendigkeit, dass man so etwas da hat, gar nicht diskutieren müssen.
Ich kann dir sagen, dass du...
- vielleicht auf der Suche bist nach einem Hobby oder einer neuen Leidenschaft, die wirklich zu dir passt.
- Oder du hast vielleicht Bock auf etwas Neues, was niemals langweilig wird und wo du auch dein Kopf aktiv mitten nehmen darfst.
- Vielleicht möchtest du auch mehr Verbundenheit und Intimität spüren.
- Oder du möchtest frischen Wind in deine Beziehung bringen oder mit neuen Fähigkeiten überraschen.
- Vielleicht bist du auch hier, weil du einfach durch die Seile spannende neue Kontakte knüpfen möchtest.
- Oder du möchtest ein guter Fessler oder eine gute Fesslerin sein und auf ein solides Wissen und sichere Techniken zurückgreifen können.
- Vielleicht bist du auch schon jahrelang in der BDSM-Szene unterwegs und hast jetzt einfach Bock, auch das Fesseln zu meistern und damit deine Sessions zu bereichern.
Ich möchte dir einmal die Inhalte und Module des Online-Kosers vorstellen. Es geht los mit den Grundlagen, wozu drei oder eigentlich vier Module gehören. Das erste ist ein Modul, wo du vorbereitet wirst. Es geht hier darum, was du vorher wissen solltest und wissen darfst. Einfach, weil ich denke, dass man sich gut informieren sollte, weil jede Info, die du hast, hilft dir dann, wenn du die ersten Schritte gehst. Im Modul 2 schauen wir uns die Grundlagen an.
Was sind denn die Grundtechniken, die du mit dem Seil wirklich können solltest? Was hilft dir damit du die nächsten Techniken noch vielleicht da verstehst? Im Modul 3 geht es auch schon mit den ersten großen Formen weiter: Du lernst mit dem Seil die ersten Grundlagen und Standards zu fesseln. Es gibt ein Zusatzmodul und das ist ein bisschen mein Favorite: Das sind die Judogürtel ties.Die Judogürtel Ties habe ich für meine Schüler entwickelt. Das sind Fesselungen, die du mit dem Judogurt ausführst. Und bei den Judogürtel Ties geht es darum, dass du mehr Wahlmöglichkeit hast, weil du entscheiden kannst: Möchte ich heute mit dem Seil arbeiten? Oder möchte ich mit dem Judogurt arbeiten? Die Judogürtel Ties nenne ich auch Quick & Dirty Ties, weil sie schnell und schmutzig sind.
Das ist vielleicht nicht so fein, nicht so ästhetisch und ausgefuchst. Aber diese Techniken sind es einfach wert, dass du sie dir mal anschaut. Und du findest ganz, ganz, ganz viele verschiedene Fesselungen, die ich dir mit dem Judogurt im Video-Kurs vorstelle. Du findest übrigens die Judogürtel Ties auch als PDF zum Download. Die Judogürtel Ties gibt es im Online-Kurs mit Video und Bildstrecke. Du kannst sie aber auch einzeln als PDF auf https://berlinropes.de/shop dir einfach kaufen. Genauso wie die Shibari Basics, das ist ein weiteres PDF mit den Grundlagenfesselungen.
Nur, falls es vielleicht für dich auch interessanter ist, erst mal mit einem PDF weiter zu arbeiten. Das kannst du dir aufs Handy laden und kannst einfach dann die Bildstrecke durchgehen. Vielleicht unterstützen, vielleicht inspirierend. Die beiden PDFs findest du aber, wenn du Zugang zum Onlinekurs bekommen hast, auch einfach dort zum Download. Für die Members mit dem Zugang zum Onlinekurs ist das alles inklusive.
Es geht dann weiter mit den Aufbaumodulen nach den Grundlagen und Fesselungen 1. Hier ist es so, dass du dir selber aussuchen darfst, was passt denn jetzt am besten zu dir und deiner Fesselbeziehung? Sind es zum Beispiel die Formen für Sex Bondage? Sind es die Fesselung 2? Die ein bisschen zu den ersten Hängungen und Halbhängungen führen. Oder sind es die Bambus-Ties, die eine ganze Kategorie für sich darstellen, wo man die Grundlagen zwar können sollte, aber die einfach mega viel Spaß machen.
So, du findest dazu auch immer ein Lektion, du kannst alles nachschauen. Und es gibt immer alle möglichen PDFs zum Download und Grafiken und Übersichten und ganz, ganz viele Videos. So, dass ich wirklich sicherstellen kann, das meine Members im Onlinekurs richtig gut fesseln lernen können.