Was ist Bondage?

    Wer nach “Bondage” sucht, wird leicht auf expliziten Seiten im Internet landen, die mehr Fragen als Antworten aufwerfen. Was gehört da jetzt dazu? Muss man auf Schmerzen stehen, um sich fesseln zu lassen und Ist das was für dich? In diesem Beitrag möchte ich dir Klarheit geben. 

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    Bondage, Shibari und Kinbaku?

    Bondage-Guide

     

    Was “Bondage” bedeutet

    Das Wort “Bondage” kommt aus dem Altenglischen und bedeutet soviel wie “Knechtschaft” oder auch “vertragliche Bindung”. Mit der aufkommenden BDSM-Kultur Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff fast ausschließlich für einvernehmliche Fesselspiele genutzt. 

    Wichtig ist aber dabei: “Bondage” sagt nichts über das verwendete Material aus. Jede Form, die Bewegungsfreiheit einer Person mit deren Einverständnis einzuschränken oder zu manipulieren, kann als “Bondage” bezeichnet werden. Also auch jedes Spiel mit Handschellen, Manschetten, Ganzkörper Leder-Schnürungen, Schals etc. 

    Aus diesem Grund findet man, wenn man nur das Wort “Bondage” sucht, eher Hardcore-Pornos als nur kunstvoll gefesselte Körperästhetik.

     

    Worum es beim Bondage geht

    Bondage gehört zum BDSM. Das heißt, dass der sog. Konsens und die Einvernehmlichkeit beider Spielpartner von größter Wichtigkeit ist. Alle Spieler haben sich zuvor darauf verständigt, wo ihre Grenzen sind und was sie gerne erleben möchten. 

    Was du beim Thema Konsens vielleicht noch nicht wusstest

    Menschen finden es aufregend und erotisierend, wenn sie für eine begrenzte Zeit die Kontrolle abgeben können und eine vom Alltag verschiedene Machtdynamik erleben können, in der sie viel weniger Handlungsspielraum haben. Gerade die Reduktion an Möglichkeiten, z.B. durch eine Fesselung oder auch nur Handschellen, kann als sehr befreiend und erleichternd wahrgenommen werden. Dazu kommt die freudige Erwartung, was wohl als nächstes mit einem gemacht wird....Wichtig ist hierbei immer der sog. “Sichere Kontext”. Dieser wird z.B. gegeben durch sichere Räume (keine Öffentlichkeit), eine Vertrauensperson, Abmachungen, Absprachen, begrenzte Spieldauer, sichere Praktiken, etc. 

     

    Shibari und Rope-Bondage

    Wenn wir jetzt davon reden, dass wir konkret nur Seile verwenden, dann machen wir “Rope-Bondage” oder “Seilbondage”. Das Seil bringt uns extrem viel Flexibilität, hat eine hohe Ästhetik und viele entwickeln mit der Zeit auch eine Materialvorliebe für das warm-harte Gefühl der Seile auf Haut. Zu den Besonderheiten gehört, dass man jede Fesselung schnell modifizieren und auch in diesen hängen kann. 

    Das Japanische Bondage wird Shibari genannt. Es ist nichts anderes als “Rope-Bondage”, jedoch mit einem sehr hohen ästhetischen Anspruch. Die Wurzeln des Shibari reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, wo bereits die Samurai ihre Gegner und Verurteilte mit Seilen fesselten. 

    Im Unterschied dazu steht “Western Bondage”, auch “Western Style” genannt, bei welchem die Leitmotive, die Ästhetik, das Material (mehr Kunststoffseile) oder auch die Fesselungen verschieden sind. 

    Warum Shibari nicht so alt ist wie viele denken

     

    Worum geht es beim Rope-Bondage oder Shibari?

    Grundsätzlich macht jeder damit, was er oder sie möchte. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn man Seilfesselungen rein pragmatisch für seine BDSM-Sessions nutzt und sich nichts weiter groß daraus macht. Das ist dann reine Fixierung und Zweckgebunden- im Fokus sind dann vielleicht andere Sachen, wie z.B. Submission oder Spanking. 

    Wer aber Seile mag, der lässt sich auch etwas mehr Zeit zum Fesseln. Hier geht es dann um Nähe und Aufmerksamkeit: Schritt für Schritt baut sich die Fesselung auf, die Seile werden mehr und enger, die Erfahrung immer Intensiver. Das Ganze ist vielleicht ein Akt der Hingabe oder eine Verbindung mit dem eigenen Körper und der Präsenz des Gegenübers. 

     

    Warum Menschen sich Bondage lieben

    Shibari ist nicht einfach nur Fesselung dran und “Haha, du kannst dich nicht mehr bewegen”. Es ist so viel mehr. 

    • ein tiefer Vertrauensbeweis
    • eine verstärkte Bindung zum Partner
    • Erhöhte Präsenz und Achtsamkeit - keiner kann gleichzeitig auf das Handy gucken. Fesseln und Gefesselt werden erfordert die gesamte Aufmerksamkeit. 
    • ein veränderter Körper- und Bewusstseinszustand 
    • abgegebene und genommene Kontrolle (veränderte Machtdynamik) 
    • Selbsterfahrung: Wie fühlt sich mein Körper an, wenn ich gefesselt bin? Was halte ich aus? Wo sind meine Grenzen? Was tut mir gut, was nicht?
    • Erotisches Spiel und Lustgewinn
    • Berührung und Gehalten werden
    • Spannung und Entspannung

    Warum Menschen gerne gefesselt werden

     

    Fesseln lernen - ein Weg zur Verbindung

    Für viele Fesselpaare (egal ob Freunde oder Partner) ist es besonders schön, sich einer gemeinsamen Leidenschaft, wie dem Shibari zu widmen. Immer neue Fesselungen und Ideen laden dazu ein, ausprobiert zu werden. Jede Fesselung hat ihre ganz eigene Wirkung auf den Körper, den Geist und das geteilte Spiel. 

    Übrigens: Fast alle BDSM-Fans nutzen Bondage in ihren Spiel-Sessions, auch sehr gerne Seile. Aber nicht alle Shibari-Freunde sind auch an anderen BDSM Disziplinen wie Unterwerfung, Sadismus/Masochismus oder Erziehungsspielen interessiert. Das Eine muss nichts mit dem anderen zu tun haben, auch wenn - streng genommen - jedes Fesselspiel aufgrund der veränderten Machtdynamik bei vorliegender Einvernehmlichkeit auch immer zum Spektrum des BDSM gehört. Viele Menschen genießen einfach Shibari - ohne sich als “harte BDSMer” definieren zu müssen. 

    Man braucht also keine besondere Neigung, keinen Fetisch und keine BDSM Erfahrung, um mit dem Fesseln zu beginnen. 

    Im Bondagekurs lernst du - am besten zusammen mit deinem Partner z.B. folgendes:

    • Was du vorab beachten solltest (Kommunikation, Unfallvermeidung, Welche Risiken  gibt es, Set up etc.)
    • Wie sichere Fesselungen funktionieren
    • Welche Grundlagen und Basics du brauchst
    • Worauf man beim Fesseln achten sollte (z.B. Seilspannung, Knoten, etc.)
    • Welche Fesselungen es gibt und wozu welche eingesetzt werden kann
    • Welche Fesselungen zu euch passen und worauf ihr richtig Lust habt (Ausprobieren)

     

    Es lohnt sich immer, über den Tellerrand zu schauen und neue Dinge auszuprobieren. Mit jeder Fesselerfahrung wächst das Vertrauen in den eigenen Körper, den Partner und die Technik. 

    Sich fesseln lassen oder fesseln zu wollen ist etwas natürliches, da wir als Menschen immer neugierige Wesen sind, die von Hause aus Freude daran haben, ihren Körper zu erkunden und in sicheren Kontexten gerne intime Momente erleben. Bondage ist ein brillantes Werkzeug für dich selbst, aber auch für deine Beziehung. Und wenn du noch niemanden hast, den du gerne fesseln möchtest oder der dich fesselt, dann ist es eine großartige Chance, neue Menschen kennen zu lernen.

     

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