Dragonfly Shibari oder auch einfach die Fesselung "Dragonfly" oder "Libellen-Fesselung" (engl. Dragonfly = Libelle) ist eine sehr entspannte Fesselung, bei der die Arme seitlich schräg nach hinten am Rücken anliegen und daher an die Flügel einer Libelle erinnern.
Sie wird oft als Langzeit-Fesselungen angewendet, da sie nur geringe körperliche Anforderungen stellt (anders als z.B. der Strappado oder der Takate Kote). Sie ist auch für weniger gelenkige oder an den Schultern sehr breit gebaute Menschen geeignet. Allerdings kann sie im Aufbau sehr schwierig werden, da häufig Seile rutschen oder das Model sich immer wieder befreien kann.
Struktur der Fesselung:
- Wenn sich die Handgelenke auf dem Rücken überkreuzen können, beginnt man mit einem Single Column Tie
- Wenn sich die Handgelenke nicht auf dem Rücken berühren können, fesselt man beide Handgelenke mit Abstand zueinander.
- Dann folgt ein Mast und eine Doppellage über den Oberkörper. Dieser Ablauf könnte dann ähnlich dem Aufbau eines klassischen Takate Kote sein.
- Wichtig sind hierbei besonders die Cinches der Unterbrustlage: Durch die besonders gerade Armhaltung könnte die Unterbrustlage ohne Cinches einfach hinunter rutschen.
- Es folgen dann Schlaufen um die Unterarme, oft auch sog. Hojo Cuffs.
- Ergänzt werden könnte der Dragonfly mit dekorativen Elementen auf der Vorder- oder Rückseite des Körpers.
Es gibt auch im Western Style viele Alternativen zu diesem Ablauf. Hier werden z.B. Wicklungen um den ganzen Körper inklusive Arme gemacht, die dann jeweils bis runter zu den Handgelenken gecincht werden.
Der Dragonfly ist keine klassisch-japanische Fesselung. Die Fesselung entstand als "Notlösung" für Menschen, welche die Arme nicht auf dem Rücken gefesselt haben können oder sich Fesselungen für längere Sessions gewünscht haben. Sie ist aufgrund ihrer statischen Instabilität nur sehr bedingt hängetauglich. Dennoch ist sie in Dominastudios eine mit der am häufigsten gefesselten Muster.
Abgrenzung:
- Ein Dragonfly ist kein Strappado. Beim Strappado werden die Schulterblätter nach hinten zusammengeschoben und die Arme sind gestreckt auf dem Rücken.
- Ein Dragonfly ist auch keine sog. "Strohsack-Fesselung" (Tawara Shibari), bei der die Arme links und rechts parallel neben dem Körper gefesset werden. Beim Dragonfly gehen die Arme wie Flügel schräg nach hinten auf den Rücken.
- Ein Dragonfly ist auch kein Low Gote (Gote Shibari aber mit besonders niedrigen Händen).
Vorteile:
- Die Armhaltung kann individuell angepasst werden
- Es gibt auf dem Rücken viel Fläche für dekorative Elemente oder symmetrische Muster
- Die Haltung kann lange ausgehalten werden