Military Bondage

    Kurz "Military",  "Militaria" oder "Military Style" ist ein Bondage- bzw. BDSM-Stil, der mit zum Western Style gehört. Der Begriff “Military Bondage” beschreibt zwei verschiedene Themengebiete:

     

    1. Fesselungen des Militärs

    Fesselungen, die vom Militär auf der ganzen Welt nachweislich praktiziert worden sind oder bis heute praktiziert werden. So hatte z.B. das Deutsche Heer in einem Handbuch von 1920 verschiedener Fesselungen mit Seilen unterrichtet, die dem Verhör oder der Festnahme von Personen dienten. Bei dem Französischen Militär fanden sich im 20. Jahrhundert Stuhlfixierungen für Verhöre. 

    Typische Materialien sind/waren neben Seilen vor allem Handschellen, Kabelbinder oder textile Riemen (geräuschlose Fixierung). 

    In der Japanischen Geschichte haben die Samurai ihre Gegner gefesselt. Die Hojo Jutsu genannte Kriegstechnik verhält sich zum modernen - erotischen - Shibari ähnlich wie die Militärfesselungen des 19. und 20. Jahrhunderts  zum westlichen Bondage. Sie dienten als Inspiration für die Reproduktion im erotischen Kontext. 

    Bei der chinesischen und der japanischen Polizei und/oder Militär werden Fesseltechniken aus Gründen der Tradition bis heute zum Teil gelehrt. Auch das gehört dann in den Bereich des “Military Bondage”.

    Der nachfolgende Beitrag befasst sich allerdings mit Punkt 2. 

     

    2. Ein BDSM-Stil

    Als Military Bondage wird auch ein Stil innerhalb des BDSM bezeichnet, bei dem der Fokus auf das Nachspielen von militärischen Szenen gelegt wird. Es wird auch “Military Fetish” genannt und ist insbesondere in der Homosexuellen Szene verbreitet.

    Merkmale

    • Charakteristische Kleidung und Militärstiefel - häufig sind die Akteure zugleich auch Sammler spezieller Uniformen, da der Military Fetish oft auch mit einem Uniform Fetish einhergeht. 
    • Fixierungen mit Drohkulisse und in (gespielten) Bedrohungssituationen 
    • häufig im Freien praktiziert, Überfälle und Gefangennahmen werden zum Teil in Gruppen nachgespielt
    • Improvisierte Fesselutensilien
    • es wird wenig Wert auf saubere Seilführung gelegt
    • Funktionale bis körperlich fordernde Fesselungen und Fixierungen
    • Fokus auf Disziplin, Drill, Gerade Körperhaltung, Befehle, Ordnung und Kontrolle
    • Bestimmte Körperhaltungen - eher straff, symmetrisch und klar definiert 
    • Schmerz ist kein primäres Ziel, genauso soll sich die Fesselung auch nicht gut anfühlen, sondern einfach praktisch und zielführend sein.
    • Emotionen sind eher unwichtig

    Innerhalb der BDSM-Szene gibt es auch Menschen, die reale oder erdachte Military- Situationen (Deutsche Geschichte oder Interracial) nachspielen. Die Ethik des Nachspielens derartiger Szenen ist innerhalb der BDSM-Szene stark umstritten.

    Military Bondage ist eine beliebte Fesselungsart für Rollenspiele im BDSM - und Fetisch- Kontext. Sie steht im klaren Gegensatz zum sinnlichen bis verspielten Shibari und hat eine völlig andere Intention. Spielende dieser Richtung sind vor allem durch den Kontrast angezogen von (nachgespielter) militärischer Härte und prickelnden Erotikspielen.

     

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