Die Fesselung "Spread Eagle" (engl. "Adler mit ausgestreckten Flügeln") wird im Deutschen auch als "Seestern" oder “X-Position” bezeichnet (weil die fixierte Person an die Form des Buchstaben “X” erinnert). Es ist eine Fixierung der jeweils weit ausgestreckten Handgelenke und Fußknöcheln. Diese Fesselung ist ein Klassiker des Western Styles und gehört in die Kategorie der Bett-Fesselungen.
Varianten und Umsetzung
- Die gefesselte Person liegt auf dem Rücken, z.B. einem Bett oder dem Boden. Hand- und Fußgelenke sind an jeweils einem Bettpfosten fixiert.
- Die gefesselte Person liegt auf dem Bauch und hat alle Gliedmaßen weit von sich gestreckt und ist fixiert
- Aber auch stehend kann eine Person im Spread Eagle gefesselt und fixiert werden. Im Stehen spricht man eher von "X-Position" für gespreizte Beine und "Y-Position" für geschlossene Beine.
- Eine gefesselte Person hängt in der “X-Position”. Hier sind zusätzlich unterstützende Fesselungen an Hüfte und Brustkorb zu empfehlen, da ein alleiniges Aufhängen an den Hand- und Fußgelenken zu Atemnot führen kann.
- Auch eine Hängung kopfüber im Spread Eagle ist möglich
Spread Eagle kann sowohl in einem Bett, auf dem Boden, mit Hilfe von Bodenankern, an einem Bondage-Hängepunkt, einem Fesselrahmen als auch an einem klassischen Andreas Kreuz oder mit Bambus-Stangen umgesetzt werden.
Wirkung
Die Haltung - egal ob stehend oder liegend - erzeugt eine maximale Exposition und Immobilisierung des Körpers. Sie wird als besonders extrovertierte Fesselung wahrgenommen (im Gegensatz zu introvertierten, eher meditativen Fesselungen) und häufig zur Stimulation, Präsentation und für BDSM-Spiele genutzt. Durch den gleichmäßigen Zug auf Armen und Beinen entsteht eine Spannung im Körper, die das Gefühl des Ausgeliefert-Seins unterstreicht und verschiedene Muskeln dehnt (die Brust wird angehoben, der Bauch gestreckt, etc.).
Sicherheit & Risiken
- Bei dieser Haltung kann es schon nach wenigen Minuten zu einem Taubheitsgefühl in den Händen und Armen kommen.
- Auch Nervenschäden in den Händen sind möglich
- Vor allem aber kann es bei dem stehenden Spread Eagle zu Herz- Kreislaufproblemen kommen. Durch die Starre und gestreckte Körperhaltung hat das Herz nach einer Weile große Schwierigkeiten, das Blut in Arme und Beine zu pumpen. Selbst bei sonst fitten Personen kann diese Haltung sehr gefährlich werden: Ohnmacht oder Kreislaufschwierigkeiten (Schwindel, Schwarz vor Augen, etc.) sind möglich.
- In Kombination mit eben jenen Kreislaufproblemen kann es dann beim stehenden Spread Eagle und unsachgemäßem Abfesseln zu schlimmen Stürzen kommen: Fesselnde lösen zunächst die Hände - vergessen dabei aber, dass die Füße noch fixiert sind und die gefesselte Person mit Kreislaufbedingten Gleichgewichtsproblemen gerade keine Ausfallschritte machen kann. Daher unbedingt für solche Fälle ein Sicherungsseil um Hüfte, Taille oder Brustkorb binden und auf jeden Fall zuerst die Füße befreien.
Bei allen Varianten des Spread Eagles- egal ob liegend oder stehend - kann es auch zu Panik kommen, wenn zuvor keine Sicherheitskommunikation vereinbart worden ist. Die extreme Expositioniertheit und Ausgeliefertheit in dieser Haltung kann für Bondage-Anfänger sehr überfordernd sein.
Spread Eagle ist außerhalb von Bondage und BDSM auch die Bezeichnung für eine Körperhaltung mit weit ausgestreckten Armen und Beinen, z.B. beim Tanz.
Tutorial: Der Seestern (Modul: Sex Bondage)
Hier der "Seestern"/Spread Eagle in Bauchlage, mit zusätzlicher Spreizung der Oberschenkel und Hüfte anhebendem Kissen.