Hogtie

    Der Hogtie (manchmal auch Hog Tie geschrieben) wird im Japanischen Bondage (Shibari) auch Gyaku Ebi Shibari genannt. Beim Hogtie wird eine Person in Bauchlage so gefesselt, dass Arme und Beine jeweils hinter dem Rücken fixiert sind. Da die entstandene Körperhaltung an die gebogene Form einer Garnele erinnert, wird sie im Japanischen als “Gyaku Ebi” bezeichnet (wörtlich: “umgedrehte Garnele”). 

    Der Hogtie gehört ursprünglich zu den. Klassiker des Western Styles - einer westlichen Bondage-Richtung, die auch “Western Style” genannt wird. Ein Hogtie ist grundsätzlich eine Position aus dem BDSM und kann mit Seilen, Ketten, Manschetten oder auch Seilen erzielt werden. Der Begriff “Hogtie” stammt dabei eigentlich aus der Jagd, bei der erlegte Tiere durch das Zusammenbinden der Beine leichter transportiert werden konnten. 

     

    Merkmale eines Hogties

     Ein Hogtie kann auf verschiedene Arten und Weisen gefesselt werden. 

    • Die gefesselte Person liegt auf dem Bauch
    • Die Beine sind immer angewinkelt - je nach Art des Hogties sind die Beine entweder:
      • jeweils mit Futomomo Shibari gefesselt und gespreizt
      • eng zusammengebunden (Mermaid Tie) und die Füße wurden an den Oberkörper herangezogen
      • nur die Fußknöchel wurden gefesselt und in Richtung des Oberkörpers fixiert
    •  Die Arme sind entweder:
      • In einem Box Tie (jap. Takate Kote / Gote Shibari) auf dem Rücken gefesselt
      • In einem Strappado eng zusammengebunden
      • Ein Brustharness bevorzugt mit Schulterträgern kann für einen extra Lift des Oberkörpers sorgen, indem die Füße/Beine an den Schulterträgern des Burstharness fixiert werden und für Zug sorgen.
      • Nur die Handgelenke sind fixiert und z.B. mit den Fußknöcheln verbunden
    • Im Western Style und BDSM gehört ein Knebel oft zu einem guten Hogtie dazu
    • Häufig wird auch der Kopf fixiert und angehoben, z.B. durch ein Haar Bondage, durch ein Kopf-Geschirr oder durch einen Schal, der den Kopf in Position zieht. 
    • Beim Hogtie werden auch öfter Füße und Zehen gefesselt. Dies führt zu einer Intensivierung der Fessel-Erfahrung.
    • Der Hogtie kann auch durch zusätzlichen Zug nach oben (zu einem Hängepunkt) intensiviert werden. So könnte z.B.:
      • Der Oberkörper vom Boden gehoben werden (Hüfte und Knie haben noch Bodenkontakt)
      • Bei einer Verbindung von Händen und Füßen hinter dem Rücken könnten diese nach oben gezogen werden. So entsteht eine sehr unbequeme Haltung. 
      • Es könnten auch nur die Knie/gefesselten Beine vom Boden weggezogen werden. So intensiviert sich die gebogene Körperhaltung

    Da der ganze Körper mit einbezogen ist, kann sich die gefesselte Person kaum noch bewegen und muss sich gefesselt hingeben. Ein vollständig aufgehangener Hogtie wird als Gyaku Ebi Zuri bezeichnet. 

     

    Anwendungsbereiche des Hogties

    Hogties gehören zu den weltweit am häufigsten praktizierten Fesselungen, besonders in Domina-Studios. Sie werden aber auch in vielen Fessel-Sessions genutzt und gehören zum Standard-Repertoire eines jeden Fesslers. Anwendungsbereiche:

    • zur Ruhigstellung und zum Ausharren genutzt (Meditatives Bondage)
    • als Exposure Ties (leicht zugänglichen Körperhaltungen) und zur sexuellen Stimulation
    • Als Strafe bei Erziehungsspielen (DS-Spiele). Oder im Japanischen als Semenawa-Fesselung
    • als Predicament Tie - wenn der entsprechend gebaute Hogtie nur den Wechsel von einer unbequemen Haltung in die nächste erlaubt. 

     Ein gut gefesselter Hogtie kann relativ lange ausgehalten werden. Dies ist aber Abhängig von den individuellen Wünschen und bisherigen Erfahrungen, aber auch der körperlichen Fitness oder Einschränkungen.

     

    Gefahren und Risiken 

    Hogties sind keine ungefährlichen Fesselungen. Zu den Risiken bei unsachgemäßer Anwendung können gehören:

    • Verletzungen an der Wirbelsäule, insbesondere dem Lendenwirbelbereich (z.B. Bandscheibenvorfälle etc.) und der Nackenwirbelsäule
    • Nervenverletzungen (Radialislähmung). 
    • Überdehnung der Gelenke, insbesondere bei den Ellenbogen im Strappado und den Schultergelenken bei nach oben gezogenen Armen. Aber auch Knie und Hüftgelenke können überbeansprucht werden. 
    • Panik oder Atemnot bei unsachgemäßer Ausführung und Unachtsamkeit
    • Einschlafende Gliedmaßen (Obdormition), besonders Arme und Füße 

    Gehangene Hogties haben eine weit höhere Verletzungsgefahr als Hogtie- Bodenformen. Radialislähmungen und Bandscheibenprobleme sind bei dem gehangenen Hogtie (Gyaku Ebi Zuri) die häufigsten Verletzungen. Daher ist von dieser Hängung ohne vorheriges Training und Einweisung unbedingt abzusehen. 

     

    Der Hogtie ist generell nicht als Anfänger-Fesselung für neue Bondagemodels zu empfehlen. Es ist grundsätzlich eine anspruchsvolle Körperhaltung, warum?

    • Die gefesselte Person liegt auf dem Boden
    • Die Person kann sich nur noch schlecht im Raum orientieren, da der Blick nach unten gerichtet ist
    • Die Position ist extrem wehrlos und ausgeliefert 

     

    Hogties gehören zu den intensivsten Fesselungen im Shibari und BDSM. Sie sind ein Symbol für Ausgeliefert-Sein und Kontrollverlust und können über längere Zeit ausgehalten werden. Sie sind ideal für erotische Spiele, erfordern aber Kenntnis und  gute Fessel-Erfahrungen auf beiden Seiten

     

    Siehe auch: Maid in NotMeditatives BondageGyaku Ebi ZuriKlassiker des Western Styles

    Tutorials: Hogtie advanced (Bondage für´s Bett), Einfacher Hogtie (Grundlagen)

    Gefesselter Hogtie, Seitenansicht

    Hier sieht man einen einfachen und schnellen Hogtie auf Basis von Gote Shibari und zwei Futomomos

     

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