Bei dem Reverse Prayer handelt es sich um eine spezielle Oberkörperfesselung, bei der die Hände hinter dem Rücken in betender Haltung und zwischen den Schulterblättern liegend gefesselt werden. Diese Haltung kann nur von wenigen Menschen überhaupt eingenommen werden und erfordert ein hohes Maß an Dehnbarkeit und Beweglichkeit. Aus diesem Grund kann der Reverse Prayer nur selten gefesselt werden und gehört zu den intensivsten und härtesten Positionen im Bondage überhaupt.
Vom Reverse Prayer geht aufgrund der Optik und Intensität eine besonders große Faszination aus. Die Fesselung ist vor allem im Western Style bekannt.
Der Japanische Name für die Haltung ist “Gote Gasshou Shibari” oder “Ushirode-gassho Shibari”.
Reverse Prayer und Takate Kote mit hohen Händen
Es gibt Varianten des Takate Kotes, bei denen die Hände “uplifted” gefesselt werden, mit sog. “High hands”. Diese Form ist aber noch immer vom Reverse Prayer verschieden. Beim Reverse Prayer liegen die Unterarme senkrecht parallel nebeneinander und die Hände sind zueinander gerichtet in betender Haltung. Beim Takate Kote sind hingegen die Hände überkreuzt und die Unterarme weisen einen größeren Winkel zu den Oberarmen auf als beim Reverse Prayer.
Anwendung des Reverse Prayer
- Demütigung oder Strafe (im BDSM)
- Semenawa
- Intensive und Anspruchsvolle Fessel-Sessions
- extrem kontrollierend und fordernde Fesselung
- Ästhetische Fesselung
- Dehnung und Streckung des Körpers (besonders der Vorderseite)
- Absolute Wehr- und Hilflosigkeit
- Erzeugen von Emotionen
Sicherheit und Risiken
- Die Fesselung kann nur gefesselt werden, wenn die Person auch ohne Seil in die Haltung kommt
- Es kann zu einschlafenden Armen führen
- Es kann aufgrund der intensiven Dehnung - aus der man auch nicht in wenigen Sekunden wieder heraus kommen kann - theoretisch zu Panik kommen
- Es könnte zu Verletzungen des Bewegungsapparates kommen, also z.B. Überdehnungen, Zerrungen, Nervenschäden etc.
Wichtig ist: Die Haltung kann “trainiert” und vorbereitet werden (und sollte es auch). Durch sanfte Warm-ups der Muskulatur, Sehnen und Bänder sowie durch regelmäßiges Yoga kann eine langsames Hinarbeiten in die Körperhaltung erfolgen.
Dann gibt es noch hypermobile Personen, die auch ohne jedes Training sehr dehnbar sind und über extrem flexible Gelenke verfügen. Auch wenn es keine Schmerzen gibt, können die Gelenke dennoch erheblichen Schaden durch wiederholte Überdehnung wie z.B. im Reverse Prayer nehmen.
Die Körperhaltung ist psychisch extrem fordernd. Daher ist sie nur für fortgeschrittene Bondagemodelle geeignet, welche die Fesselung und ihren Körper bereits gut einschätzen können.